Färbe begeistert mit Krimi-Parodie sein Publikum
Lügen mit langem Bein

Färbe Schnüffler Krimi | Foto: Ziemlich betörende Aussichten, die Milena Weber als die Schöne hier Detektiv Phil Dick (Ben Ossen) bietet, um ihn für sich arbeiten zu lassen. Elmar F. Kühling (im Hintergrund) ist mal Gangster, mal böser Bulle. swb-Bild: Bührer
  • Färbe Schnüffler Krimi
  • Foto: Ziemlich betörende Aussichten, die Milena Weber als die Schöne hier Detektiv Phil Dick (Ben Ossen) bietet, um ihn für sich arbeiten zu lassen. Elmar F. Kühling (im Hintergrund) ist mal Gangster, mal böser Bulle. swb-Bild: Bührer
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen. »Nur die Toten kennen die Wahrheit, aber die verraten sie nicht«, das sind Sätze, wie sie nur in einer krassen Krimi-Satire eines Tony Dunham fallen können. Aus dem Mund von Färbe-Schauspieler Elmar F. Kühling, der hier gleich in mehreren Rollen auftritt, von denen ein dubioser erscheint als die andere, klingt das so absurd, dass man darüber herzlich lachen kann. Überhaupt, »Schnüffler, Sex und schöne Frauen« ist ein richtig fieses Kriminaltheater, bei dem es Regisseur Patrick Hellenbrand zudem viel Spaß bereitet, das Publikum auf der Suche nach dem »Bösen« und dem »Guten« immer wieder in die Irre zu schicken. Ben Ossen ist Phil Dick, ein Privatdetektiv, für den der Whisky statt Frühstück besondere Bedeutung hat, und der für Dollars viel tut. Schon zum Auftakt des Stücks wird er erstmal von einem fiesen Bullen (Elmar F. Kühling) vermöbelt. Und wie es zum richtige Krimi gehört, muss erst mal eine Frau mit Pelz durch die Türe seines schäbigen Büros schreiten, um die Geschichte auf den Kopf zu stellen. Milena Weber weiß hier mit ihren Reizen zu spielen, bedrängt den Detektiv, der zwar Schläge gewohnt ist, aber dem es viel heißer wird, wenn sich die schöne wie eine Katze um im Schlängelt. Die erste Leiche, die im Fluss liegt, lässt nicht lange auf sich warten - der Bulle wird unversehens im Dunkeln zu einem Mr. Grossmann, der den Hinweis auf ein magisches schwarzes Buch gibt, das Millionen Dollars bringen soll.
»Schönheit und Wahrheit stehen in keinem guten Verhältnis«, eine weitere Weisheit dieses Stücks. Plötzlich wird die Auftraggeberin Komplizin, und es wird eng für Phil Dick, der hier in so manche Revolvermündung blickt, und auch auf die Schenkel der seiner Auftraggeberin, die sein Hirn ausschalten.
Die Zuschauer lachen und rätseln bis zum Showdown, wer nun böse oder gut ist. »Schnüffler, Sex und Schöne Frauen« spielt mit so ziemlich allen Krimi-Klischees, einschließlich dem theatralischen Zigarettenrauch - und erfindet das köstliche Genre dadurch neu.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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