Protestbild mit Adresse Stuttgart und Berlin
Lokale Politik gibt Rückendeckung in der "Alarmstufe Rot"
Kreis Konstanz. Eine breite Rückendeckung hat der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) durch seine Gesellschafter - allen voran durch Landrat Zeno Danner, die Oberbürgermeister Bernd Häusler (Singen), Uli Burchardt (Konstanz) und Simon Gröger
(Radolfzell) sowie durch zahlreiche Kreis- und Gemeinderäte erfahren. Sie alle stellten sich am Mittwoch anlässlich des Aktionstags „Alarmstufe ROT - Krankenhäuser in Not“ gemeinsam mit dem Geschäftsführer Bernd Sieber für ein Protestbild auf, um zu zeigen: „Wir unterstützen die Forderung der Kliniken nach einem sofortigen Inflationsausgleich“.
Zum Aktionstag hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit ihren angeschlossenen Mitgliedsverbänden bundesweit aufgerufen. Mit der Aktion soll auf die kritische wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland aufmerksam gemacht werden, die nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels, der extremen Preis- und Kostensteigerungen, der zunehmenden Bürokratisierung sowie der mangelnden Digitalisierungspolitik in eine finanzielle Schieflage geraten sind.
Noch nie standen deutsche Krankenhäuser unter einem so großen wirtschaftlichen Druck wie in der jetzigen Zeit. Allen Kommunalpolitikern ist klar: Eine gute Patientenversorgung braucht starke Krankenhäuser. Landrat Zeno Danner, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des GLKN, erklärte: „Jährlich sind Zuzahlungen in Millionenhöhe aus kommunaler Hand notwendig, um
Liquiditätsschwierigkeiten beim Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz abzuwenden. 2022 bedeutete das für den Kreis 16 Millionen Euro – und das trotz der hervorragenden Arbeit der Mitarbeitenden. So wie unseren Häusern geht es vielen Kliniken im Land. Eine Topversorgung bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Betriebsführung muss aber möglich sein. Hier erwarte ich von Bund und Land einen klaren Rahmen, in dem wir auch finanziell auskömmlich arbeiten können.“
Und Oberbürgermeister Bernd Häusler Singen ergänzte: "Die Gesundheitsversorgung im Landkreis ist für uns unverzichtbar. Um sie sicherzustellen, planen wir den Bau eines neuen Klinikums. Bei der Patientenversorgung müssen wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen, aber die Finanzierung muss mehr als die Summe von Fallpauschalen sein. Schließlich geht es um unsere Gesundheit. Dabei dürfen wir unsere Mitarbeiter:innen nicht alleine lassen – denn auch ihre Belastungsgrenze ist erreicht."
Oberbürgermeister Uli Burchardt aus Konstanz betonte: „Wir brauchen eine faire Vergütung für unsere Kliniken und keine Almosen. Kurzfristige Hilfsprogramme lösen nicht das Grundproblem. Ich fordere deshalb Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken; die tatsächlichen Vorhaltekosten müssen zu 100 Prozent erstattet werden - ohne Wenn und Aber. Und das nicht erst in drei bis fünf Jahren, wenn die Krankenhausreform greift, sondern jetzt. Sonst erleben viele Häuser die Reform nicht mehr.“
GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber freute sich angesichts der gezeigten breiten Unterstützung der Kommunalpolitik: „Die Bereitschaft der Gesellschaftervertreter des Gesundheitsverbunds am heutigen Aktionstag gemeinsam mit und für den GLKN Flagge zu zeigen, macht deutlich, wie eng die Politik und der Krankenhausbetrieb in unserem Landkreis vernetzt sind und zusammenarbeiten. Dies ist eine besondere Rückendeckung und -stärkung, wie wir sie uns auch auf Bundesebene wünschen würden“.
Quelle: Pressestelle GLKN, Andrea Jagode
Autor:Presseinfo aus Singen |
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