Baustellenführung zeigt Details der Umsetzung auf

Künftiger Herz-Jesu-Platz wird erahnbar

Singen. Es ist eine beachtlich große Baustelle, die seit Anfang des Jahres und dem symbolischen Spatenstich am 19. Februar mitten in Singen am Herz-Jesu Platz klafft. Zwar von den Ausmaßen nicht zu vergleichen mit der ab Juli beginnenden Großbaustelle zum Bau des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums und der Umgestaltung des Singener Bahnhofvorplatzes, wie Tilo Brügel von der Stadtplanung bei der Baustellenführung am Samstag erklärte. Der ein oder andere von den gut 50 Interessierten dürfte sich dennoch die Augen gerieben haben, was die beauftragte Baufirma Züblin in dieser Zeit schon bewerkstelligt hat, sodass allmählich die Ausmaße des künftigen Markplatzes und die Bebauung vor Ort zumindestens erahnbar sind.

Wie der Oberbauleiter von Züblin, Hans-Georg Groß betonte, soll vor den Handwerkerferien im Juli schon die Decke der öffentlichen Tiefgarage am Herz-Jesu-Platz fertig sein. Hierzu seien bislang 25.000 Kubikmeter Aushub aus dem Herz-Jesu Platz gefördert worden (12.000 Kubikmeter seien hiervon für den Ausbau der B33 bei Allensbach verwendet worden) und 8.300 Tonnen Beton und 1.500 Tonnen Stahl verarbeitet worden, so Groß. Mit dem Grundwasser gab es kaum Probleme, inzwischen seien zwei Erdungsanlagen eingebaut.
Die Ein- und Ausfahrt zur eingeschossigen Tiefgarage erfolgt über die Ekkehardstraße nahe der Höristraße.

Auf dem Marktplatz, der 2020 fertig sein soll, seien jegliche Veranstaltung möglich, so könne auch ein großer Sattelschlepper auf die Decke fahren, ergänzte Brügel. Bekanntlich war bei dem über zehn Jahre dauernden Prozess letztlich beschlossen worden, eine Bebauung des Herz-Jesu Platzes zu ermöglichen. Realisiert werden vom Siedlungswerk mehrere viergeschossige Gebäude: In dem ansatzweise sichtbaren Punktgebäude an der Ecke Alpenstraße/Ekkehardstraße soll im Erdgeschoss nach Vorgabe der Stadt Singen ein Cafe zur Platzseite entstehen. Zudem sind in dem Gebäude im Erdgeschoss Toilettenräume vorgesehen, die jedoch nur an Veranstaltungs- und Markttagen zugänglich sind, so Brügel. In den oberen Etagen werden Wohnungen entstehen. Zentrales Ausgangsgebäude mit Aufzug ist an der Schwarzwaldstraße.Zudem entstehen zwei viergeschossige Gebäude, die an den vorhandenen Wohnriegel auf dem Platz anschließen, aber ein Stockwerk niedriger werden. Im Erdgeschoss soll Gewerbe einziehen. Insgesamt sind durch das Siedlungswerk 33 Wohnungen geplant.

Auf Nachfrage des WOCHENBLATTs, um sich die Abmessungen des künftigen öffentlichen Platzes vorstellen zu können, ragen die Außenflächen der Gebäude über die derzeit sichtbare Wand der öffentlichen Tiefgarage hinaus. Eine Einsparung in der Bodenplatte macht es möglich, dass der große Platzbaum seine Wurzeln entfalten kann. Bekanntlich sind die meisten Bäume des Platzes derzeit zwischengelagert oder an anderer Stelle eingepflanzt. Denn der Herz-Jesu Platz soll mit seinem Lesegarten und dem Wasserspiel attraktiv für die Bürger werden, wünscht sich Brügel. Auch die ehemaligen Pflastersteine des Platzes seien zwischengelagert worden und würden wieder genutzt werden, kündigte Nils Krüger von der Stadtplanung bei der Baustellenführung an.

- Stefan Mohr