4. Vesperkirche schafft Gemeinschaft
Kraftquell und Gegengift gegen die Spaltung der Gesellschaft
Singen. Ein weiten Raum der Gemeinsamkeit bot die 4. Vesperkirche in den letzten 15 Tagen, obwohl die Lutherkirche aufgrund der zahlreichen Gäste zum Gastmahl der gegenseitigen Wertschätzung oft dicht gedrängt war. Erfreulich für das Leitungsteam, dass sehr viele neue Gäste gekommen waren und das erhoffte Miteinander von arm und reich, in täglichen wertvollen Begegnungen ihren Niederschlag fand.
Die Vesperkirche in Singen sei keine Armenspeisung, freute sich Udo Engelhardt von der Singener Tafel beim ökumenischen Abschlussgottesdienst am Sonntag. »Menschen mit wenig Geld seien nicht nur geduldet, sondern willkommen«. Für Pfarrerin Andrea Fink wurde eine mögliche Grenze überschritten und es gab für eine begrenzte Zeit andere Spielregeln als sonst.
»Das Herz sehen, wo eine Hand gebraucht wird – ohne Escape-Room – einfach miteinander«, beschrieb Claudia Graf diesen Kraftquell, aus dem sich Helfer und Gäste der Vesperkirche speisten. 3.700 Essen konnten die knapp 700 Helfer an die Gäste verteilen. Doch die Vesperkirche war viel mehr als gut essen. Jeder Mensch habe Zuwendung in einer Gemeinschaft erfahren.
Warum entstehen in Baden-Württemberg zunehmend mehr Vesperkirchen – und das in einer Zeit, wo ansonsten Ab- und Ausgrenzung Konjunktur haben, fragte Engelhardt. Für ihn ist »Vesperkirche in Singen die gesunde Form auf den aufkeimenden Populismus zu reagieren. Gegenseitige Zuwendung, Wertschätzung und gemeinschaftliches Tun sind wirksame Gegengifte auf die Versuche unsere Gesellschaft zu spalten«, so seine Hoffnung.
Willy Wagenblast nahm am Sonntag seinen Abschied als Kassier der Vesperkirche mit einer mehr als positiven Bilanz, denn man schaffe das finanziell gut und wünschte seinem Nachfolger Uli Kaiser alles Gute. Wunderschön das Harfenspiel von Elias Gabele.
Mehr Bilder der 4. Vesperkirchen finden Interessierte auf der www.vesperkirche-singen.de
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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