Gailinger Kliniken werden MS-Rehabilitationszentrum
Kliniken Schmieder ausgezeichnet

Foto: Dr. med. Gerhard Rothacher und Prof. Dr. med. Roger Schmidt freuen sich über die Auszeichnung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft für den Klinikstandort in Gailingen.
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Gailingen. Die Kliniken Schmieder Gailingen wurden von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als »MS-Rehabilitationszentrum« ausgezeichnet. Damit erfüllen sie die strengen Kriterien des Bundesverbandes und bieten die geforderten hohen Qualitätsstandards in Ausstattung, Dokumentation und Therapie von Patienten, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind. In Baden-Württemberg haben diese Auszeichnung lediglich vier Rehabilitationskliniken bisher erhalten, zwei davon sind die Standorte der Kliniken Schmieder in Konstanz und nun auch in Gailingen.

Über die Auszeichnung des Bundesverbandes der DMSG haben sich die Ärztlichen Leiter der Kliniken Schmieder Gailingen sehr gefreut. Dr. med. Gerhard Rothacher und Prof. Dr. med. Roger Schmidt behandelten und dokumentierten in den letzten Jahren viele hundert Fälle mit Patienten, die an Multipler Sklerose erkrankt waren – einer entzündlichen Krankheit des Nervensystems, bei der Sehstörungen, Muskellähmungen und im Extremfall schwere körperliche Behinderungen auftreten können. »Die Verleihung des Zertifikats ist eine Bestätigung unserer Arbeit und ein Gütesiegel für unsere Klinik«, sagte Rothacher.

In Gailingen wurden im letzten Jahr nahezu 400 Patienten behandelt, die unter MS leiden. In der gesamten Bundesrepublik gebe es etwa 130.000 Betroffene, weltweit schätzungsweise 2,5 Millionen. Vollständig heilbar sei Multiple Sklerose, die meist im frühen Erwachsenenalter auftrete, allerdings nicht. »Der Grad der körperlichen Beeinträchtigung lässt sich aber begrenzen, wenn schon frühzeitig mit der Therapie begonnen wird«, erläutert der langjährige Facharzt für Neurologie. Zur Behandlung psychischer und psychosomatischer Störungen, die bei MS-Kranken häufiger als in der Allgemeinbevölkerung, aber auch häufiger als bei anderen neurologischen Krankheiten vorkommen, stehen über den von Prof. Roger Schmidt geleiteten Bereich »Psychotherapeutische Neurologie« differenzierte Behandlungsressourcen zur Verfügung.

Die Hürden für die Zertifizierung waren hoch. Die Kliniken müssen Behandlungskonzepte anbieten, die den Leitlinien der DMSG und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie entsprechen, sie müssen eine ausführliche Dokumentation nachweisen und über eine behindertengerechte Ausstattung verfügen. Außerdem wird beim medizinischen Fachpersonal langjährige Erfahrung in der Behandlung von MS-Patienten vorausgesetzt. Hinzu kommen ein breites diagnostisches Spektrum, das u.a. die Nutzung eines MRTs (Magnetresonanztomographen) umfasst, ein umfangreiches Therapieangebot, wie Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie, regelmäßige Fortbildungen der Mitarbeiter zu relevanten Themen sowie Veranstaltungen für Patienten und deren Beratung bei der Hilfsmittelversorgung oder bei Heimtrainingsprogrammen.

In den Kliniken Schmieder Gailingen versorgen jährlich rund 300 Mitarbeiter 3.000 neurologisch erkrankte Patienten. Besondere medizinisch-therapeutische Schwerpunkte des Standortes sind die Berufstherapie, die Psychotherapeutische Neurologie und nun auch die Behandlung von Multipler Sklerose. Insgesamt betreibt das Unternehmen sechs Kliniken in Baden-Württemberg mit insgesamt 1.800 Mitarbeitern.

MS ist eine entzündliche Krankheit des Nervensystems, bei der Sehstörungen, Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen auftreten können. Die Krankheit ist nicht heilbar. Fortschreiten und Auswirkungen lassen sich jedoch begrenzen, wenn frühzeitig mit der Therapie begonnen wird. Entgegen der landläufigen Meinung führt MS nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen. Auch viele Jahre nach Beginn der Erkrankung bleibt die Mehrzahl der Patienten noch gehfähig. Doch die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich.Eines von vier

- swb

Autor:

Redaktion aus Singen

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