Gemeinderäte wollten Signal in Corona-Zeiten setzen / Druck auf Stadt wächst damit

Kita-Beiträge werden nur gering erhöht

Singen. Der Singener Gemeinderat hat sich mehrheitlich und gegen die Stimmen der CDU dafür entschieden, die Kita-Beträge ab dem Herbst nur um 1,9 Prozent zu erhöhen. Die Stadt Singen hatte eine Erhöhung der Elternbeiträge um 3 Prozent vorgeschlagen gehabt. Schon im Ausschuss für Familie, Soziales und Ordnung hatte es dazu eine intensive und kontroverse Debatte gegeben, nachdem die Vorsitzende des Elternbeirats KiTa, Annika Klotz daran gemahnt hätte, dass es den Eltern angesichts der aktuellen Corona-Belastungen nicht zuzumuten sei, hier auch noch tiefer in die Taschen greifen zu müssen. Die Verhandlungen wurden dann dort abgebrochen und an den Gemeinderat verwiesen. Durch die nun abgelehnte stärkere Erhöhung muss auch die Stadt Singen tiefer in ihre auch nicht gerade gut gefüllten Taschen greifen, machten Bürgermeisterin Ute Seifried und OB Bernd Häusler deutlich. "Diese Entscheidung wird uns einholen weil wir dann in den nächsten Jahren viel stärker erhöhen müssen", unterstrich Seifried. Die Elternbeiträge decken derzeit nur rund 12 Prozent der Kosten, empfohlen wird vom Städtetag eine Kostendeckung von 20 Prozent. Unter Umständen können Zuschüsse davon Abhängig gemacht werden, weshalb in diesem Jahr in mancher Stadt schon Gebührenerhöhungen von bis zu 30 Prozent auf den Weg gebracht wurden, zum Beispiel in Radolfzell.

Die freien Träger hatten in einem Schreiben vor der Sitzung zwar signalisiert, dass man aufgrund der besonderen Situation in diesem Jahr mit den 1,9 Prozent leben könne, allerdings sei man ja selbst durch die Corona-Pandemie herausgefordert und das mit vielen Mehrkosten so dass man auf Dauer die Mindereinnahmen nicht verkraften werde. Die Stadt Singen muss bereits jetzt jährlich rund 11 Millionen Euro für den Kindergartenbetrieb zuschießen.