In neun Geschäften Singens wird zum 1. April gestartet
Kick-Off für die Mehrwegbecher

- Mehrweg Singen
- Foto: Johanna Volz von der Umweltstelle der Stadt Singen, OB Bernd Häusler und bäckermeister Andreas Auer bei der symbolischen Übergabe der neuen Mehrwegbecher, auf die die Stadt Singen nun setzt. swb-Bild: of
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Singen. Mit einer symbolischen Radtour durch die Stadt haben am Dienstag OB Bernd Häusler und Johanna Volz das Mehrweg-Zeitalter für die "Cafe-to-Go" und sogar für Eiscreme gestartet. Die Bäckerei von Andreas Auer in der Ekkehardstraße war eines der Ziele für die neuen Mehrwegbecher des Systems "Fair-Cup", das auch mit wieder verwendbarem Deckel ausgestattet ist. Die Stadt Singen subventioniert das System, an dem die beteiligten Betriebe die Becher nicht kaufen müssen, sondern über einen recht günstigen Monatsbeitrag dabei sind, zu 50 Prozent, machte OB Häusler bei der Übergabe deutlich. Für Andreas Auer war das ein Guter Schritt, wie er deutlich machte. Sein Standort an der Ausfallstraße aus der Innenstadt ist beliebter Haltepunkt in Sachen Vesper und Kaffee. Ihn hat es schon auch geärgert, dass es viele der bisher mit verkauften Becher nicht einmal in die Abfalltonnen schafften. Er feuert das neue Angebot nun auch mit einem Rabatt an, machte er deutlich.
Beteiligt zum Start sind nach bisherigem Stand neben der Bäckerei Auer die Bäckerei Künz mit ihren Filialen, die Filiale des "Backwerk" in Singen wie das "Cafe Coba". Mit weiteren ist Johanna Volz im Gespräch.
Das Mehrwegbecher-System in Singen ist nur Vorspiel für eine mögliche Steuer auf Einweg-Verpackungen für Lebensmittel To-Go. Die Grünen in Singen hatten das schon 2019 beantragt, derzeit warte man ab, wie das Tübinger Modellprojekt zu diesem Thema umgesetzt werden könne, das wohl auf Anfang 2022 starten soll, sagte OB Bernd Häusler auf Anfrage.
Laut der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland stündlich 320.000 Coffee-To-Go-Becher weggeworfen. Das entspricht 2,8 Milliarden Bechern und somit 40.000 Tonnen Müll pro Jahr. Würde man alle diese Becher, die jährlich nur in Deutschland weggeworfen werden, übereinanderstapeln, könnte man damit sieben Mal den Planeten Erde umrunden.
Nach Rücksprache mit einer Auswahl Singener Bäckereien und Gastronomiebetrieben hat sich die Stadt für eine Kooperation mit dem Hersteller „FairCup“ entschieden. Die Becher und Boxen von FairCup bestehen aus 100 Prozent recycltem Polypropylen und können bis zu 1000 Mal wiederverwendet werden. Sie werden in Deutschland produziert und sind mit dem „Blauen Engel“, einem Umweltzeichen für besonders umweltschonende Produkte, ausgezeichnet. Auch wenn Becher verfärbt oder beschädigt sind, sorgt FairCup dafür, dass sie zu 100 Prozent recyclt werden, so die Information der Singener Umweltstelle.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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