Leserbrief von Ursula Bubeck zum geplanten Abriss vom Geburtshaus Curth Georg Beckers
Kein Gespür
Singen. Zur Frage nach dem Denkmalschutz für das Gebäude »Scheffelstraße 12« erhielt die Redaktion einen Leserbrief.
»Curth Georg Becker ist zweifellos der berühmteste Sohn der Stadt Singen und wahrscheinlich der einzige, der je Weltruhm erlangt hat. Nun möchte die Stadt sein Geburtshaus ohne Not einem Immobilien-Hai opfern. Das Haus sei zu häufig umgebaut worden und daher nicht schützenswert, sagt die Untere Denkmalschutzbehörde. Untere Denkmalschutzbehörde ist die Stadt Singen selbst. Sie schreibt auf ihrer home-page: „Baudenkmale machen Geschichte anschaulich. Sie eröffnen die Möglichkeit, die Entwicklung und Veränderung in Kultur, Architektur, Kunst und Technik an konkreten gebauten Beispielen direkt wahrzunehmen. Daher liegt es im Interesse von allen Bürgern, diese Zeugnisse der Vergangenheit zu erhalten.“
Zu häufig umgebaut? Curth Georg Becker kam im Erker-Zimmer im 1. Stock des Hauses Scheffelstraße 12 zur Welt. Vielleicht fand im EG des Hauses hin und wieder ein Mieterwechsel statt, und der jeweilige Mieter hat die Räume unterschiedlich genutzt. Das Haus insgesamt ist aber wahrscheinlich in einem wesentlich besseren Zustand als es z.B. die Wettstein-Villa vor ihrer Einordnung als Kultur-Denkmal war, und der Künstler Curth Georg Becker hat für die Stadt Singen eine wesentlich größere Bedeutung als das ehemalige Bus- und Taxi-Unternehmen Wetzstein.«
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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