Kreis kauft als neue Lösung das »Sintec« beim Hegautower für fast 10 Millionen Euro / Stockach und Radolfzell werden aufgehoben
Jobcenter zieht aus Singener Rathaus aus
Singen /Konstanz. Die Tage des Jobcenter im Singener Rathaus sind gezählt. Am 16. März schickte Singens OB Bernd Häusler dem Landratsamt, vertreten durch Harald Nops, die Kündigigung für die durch das Jobcenter genutzten Räume im Singener Rathaus. Laut dem Schreiben, das dem WOCHENBLATT vorliegt, endet der Mietvertrag damit zum 30. September diesen Jahres. Die Kündigung ist dabei natürlich nur ein formaler Akt nach längeren Verhandlungen in nichtöffentlichen Sitzungen. Die Entscheidung in Singen fiel im Verwaltungs- und Finanzausschuss.
Ebenfalls nichtöffentlich hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags am Montag nun die Entscheidungen für das neue Domizil des Jobcenter und zusätzlich noch dem Amt für Kinder, Jugend und Familie beschlossen, das gegenwärtig im DAS3 in der Nachbarschaft untergebracht ist.
Laut den Unterlagen zur Kreistagsitzung am kommenen Montag, die am Mittwoch versandt wurden, will der Landkreis das bisherige "sintec« beim Hegau Tower in Singen kaufen. Das »sintec« wurde einst erbaut durch die zwischenzeitlich in Insolvenz gegangene Singener GVV und im April 2015 durch die »sintec Immobilien GmbH" von Markus Oswald (Oswa-Immobilien) mit Sitz in Grünwald bei München erworben. Der Kaufpreis beträgt laut den Sitzungsunterlagen des Kreistags 9,85 Millionen Euro. Dafür mit der Landkreis noch einen Nachtragshaushalt beschließen. Refinanziert werden soll die Invesitionen durch die Mietzahlungen des Jobcentder, die dann dem Landkreis statt der Stadt Singen zufließen werden.
Insgesamt vollzieht das Landratsamt mit der Umsiedlung des Jobcenter in Singen eine Konzentration seiner Diensstellen: die Jobcenter im Stockacher Rathaus wie in das Jobcenter und die Landratsamts-Aussenstelle Radolfzell sollen im Herbst aufgehoben werden, wurde nun im Vorfeld der Kreistagsitzung informiert.
Im Singener Jobcenter sind derzeit 65 Mitarbeiter beschäftigt, in Stockach 15 und in Radolfzell 14. Im Amt für Kinder, Jugend und Familie in Radolfzell sind derzeit 84 Mitarbeiter noch im dortigen Behördenzentrum präsent, 15 arbeiten in Singen im DAS3 - wo über akustische Mängel der Räume geklagt wird.
Auslöser für diese Neustrukturierung des Jobcenters ist die Singener Stadtverwaltung, die die Räume in Rathaus nun wieder benötige und deshalb Raumnot zur Kündigung für den Landkreis führte: »Seit längerer Zeit reichen die Büroflächen für die städtischen Mitarbeiter nicht mehr aus. Nachdem die Kommunen immer neue Aufgaben übernehmen müssen, die nur mit zusätzlichem Personal zu bewältigen sind, sehen wir uns leider zu diesem Schritt gezwungen«, schrieb OB Häusler an die Kreisbehörde im März.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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