WOCHENBLATT-Interview mit Oberbürgermeister Bernd Häusler
Hoffnung für Hohentwiel und Feuerwehr
Singen. Der Singer Rathauschef spricht in der Fortsetzung des Sommerinterviews über den Hohentwiel, die Suche nach einem Areal für die Feuerwehr, einem neuen Parkhaus, den hohen prognostizierten Kosten für die Kinderbetreuung, Möglichkeiten im Wohnungsbau und einiges mehr.
WOCHENBLATT: Eine Frage bewegt Singen – gibt es Neuigkeiten vom Hohentwiel?
Bernd Häusler: Die Ausschreibung ist raus. Die Submission soll Mitte September sein. Vermögen und Bau ist meines Wissens optimistisch, dass Angebote eingehen. Wir von der Stadt Singen hoffen, dass die Festung auf dem Hohentwiel im nächsten Frühjahr wieder zur Verfügung steht.
WOCHENBLATT: Ein ganz anderes Thema: Glauben Sie, dass Singen ein Parkhaus in der Bahnhofsstraße braucht und warum versucht man hierfür nicht einen Investor ins Boot zu holen?
Bernd Häusler: Die Pläne sind fertig. Als nächstes steht der Baubeschluss an. Es soll ein Parkhaus für Pendler, aber auch für Bürger im Quartier sein. Denn die Nachfrage für Parkhäuser ist vorhanden.
Wir wollen es selbst als Stadtwerke machen. Die Beispiele Stadthalle und Heinrich-Weber-Platz haben gezeigt, dass wir eine schwarze Null schreiben können, auch wenn die Sanierungsmaßnahme uns bei Letzterem hierbei zurückgeworfen hat.
WOCHENBLATT: Wie weit ist denn die Suche nach einem neuen Areal für die Feuerwehr?
Bernd Häusler: Weit, aber noch nicht abgeschlossen. Wir haben eine Idee, der der Gemeinderat zustimmen muss. Ich gehe davon aus, dass dies im nächsten Frühjahr soweit sein könnte. Problem ist, dass wir eine große Fläche brauchen. Notwendig sind 10.000 Quadratmeter.
WOCHENBLATT: Hohe Kosten verursacht auch die Kindergartenbetreuung. Sie haben sich im Rat vor der Sommerpause über die aktuellen Prognosen aufgeregt? Aber ist nicht die Stadt Singen verpflichtet, die Versorgung sicherzustellen?
Bernd Häusler: Es sind Prognosen, es kann, muss aber nicht kommen. Aktuell bekommen wir die Kinder unter, auch wenn in dem ein oder anderen Fall es nicht der Wunschkindergarten ist. Für die Zukunft gibt es verschiedene Szenarien. Was mich aufgeregt hat ist, dass die Stadt das Worst-Case-Szenario, also jenes mit der prognostizierten meisten Kindern annimmt. Hierfür wären neun neue Kindergartengruppen notwendig. Dies bedeutet alleine Baukosten in Höhe von zehn Millionen Euro. Wir sprechen hierbei von möglichen Prognosen für 2028. Die Stadt Singen wird ihre Verpflichtungen einhalten. Doch wir werden auf Sicht fahren.
WOCHENBLATT: Glauben Sie, dass die Stadt mehr für den Wohnungsbau tun muss?
Bernd Häusler: Wir tun einiges – es werden 60 neue sozialgeförderte Wohnungen in Singen durch Siedlungswerk und die Baugenossenschaft Oberzellerhau gebaut.
Zudem stellt die Stadt Singen ein Grundstück zur Bebauung zur Verfügung. Dies könnte als Modellbeispiel dienen. Wir haben mit den Baugenossenschaften und dem Siedlungswerk starke Partner, auch andere Investoren sind in Singen herzlich willkommen.
WOCHENBLATT: Bei ISEK 2030 wurde durch die Bürgerschaft eine Belebung der Aach gewünscht. Gibt es in absehbarer Zeit Pläne, hier etwas umzusetzen?
Bernd Häusler: Es gab ja einen Plan beim MAC II etwas umzusetzen, den der Gemeinderat abgelehnt hat.
Ähnlich wie beim Hochwasserschutz in Hausen ist auch in Richtung Rielasingen an der Aach etwas geplant. Doch wie bei anderen Projekten wird das dauern und Geld kosten. Wichtig ist mir, solche Projekte nicht gegen andere, etwa in den Quartieren, auszuspielen.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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