Nieburg: „Bedarf für mittlere Einkommen ist längst nicht gedeckt“
„Hegau“ will weiter in Mietwohnungen investieren
Singen (of). „Es fehlen nicht nur Sozialwohnungen, gerade Mietwohnungen für mittlere Einkommen sind knapp“, machte der Vorstand der Baugenossenschaft Hegau, Axel Nieburg, auf der Vertreterversammlung in der Singener Stadthalle deutlich. Nieburg macht für den Mangel auch die Kommunen verantwortlich, die die Grundstückspreise mit nach oben getrieben hätten. 80 Mietwohnungen will die Baugenossenschaft Hegau in nächster Zukunft (bis 2015) neu erstellen, in Radolfzell liegt da erst mal der Schwerpunkt. In Singen gibt es ein Projekt mit 9 Wohnungen an der Oberdorfstraße, in Konstanz wurde in den letzten Wochen das erste Mietprojekt mit Passivhaus-Standort eingeweiht, gab Nieburg den Vertretern in seiner Bilanz bekannt. Der größte Schwerpunkt liegt aber weiter noch in der Sanierung des Bestands.
91,1 Millionen Euro betrug die Bilanzsumme, die gegenüber 2011 um rund zwei Millionen Euro angestiegen ist. Davon wurden 4,88 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung gesteckt. Der Bilanzgewinn, so kündigte Axel Nieburg an, werde wegen des Großprojekts der Sanierung der Hochhäuser in der Überlinger Straße gar nicht erst in die Rücklagen überwiesen, sondern gleich auf neue Rechnung vorgelegt, da das Geld ziemlich schnell für den weiteren Baufortschritt dort benötigt werde. Der erste von 5 Gebäuden konnte unlängst nach der Fertigstellung vorgestellt werden. Insgesamt 17,1 Millionen Euro hat die Hegau für dieses Jahr im Bauprogramm. Das ist der höchste Betrag in der Geschichte der Genossenschaft, die ihres 60. Geburtstag mit einem Filmclip Eingangs der Vertreterversammlung und einer Ausstellung im Foyer der Stadthalle gedachte.
Erreicht wurde in den letzten Jahren durch die Sanierungen insgesamt einiges. 61,8 Prozent der Wohnungen sind inzwischen auf regenerative Energieträger (Holz, Pellets) umgestellt. Der Energieverbrauch der Hegau-Wohnungen liegt mit 117,25 kWH pro Quadratmeter und Jahr schon deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 181 kWH/pro Quadratmeter. Dass sich die eigene Energieerzeugung lohnt macht die Tochtergesellschaft „Immobilen Service“ deutlich, die fast 300.000 Euro Gewinn an die Muttergesellschaft abführte.
Bei den allfälligen Wahlen wurde der der Aufsichtsratsvorsitzende Erich Heiß für eine weitere Wahlperiode gewählt. Der Abschluss wie der Prüfbericht wurden einstimmig genehmigt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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