Fondium gewinnt "Family 4.0"- Award des Landes
Harte Arbeit soll auch in Teilzeit gehen
Singen. Eine ungewöhnliche Auszeichnung hat das Singener Unternehmen Fondium erhalten. Geschäftsführer Achim Schneider, Personalleiter Stefan Seide und Julia Ströhle (Marketing/Ausbildung) konnten am Montag im Rahmen einer Medienkonferenz Urkunde und Pokal für den Gewinn des "FamilyNet 4.0"-Award präsentieren, den das Wirtschaftsministerium des Landes im Frühjahr ausgeschrieben hatte.
Da hat Fondium in der Klasse von Unternehmen bis 1.000 Mitarbeiter gewonnen, was besonders Stefan Seide mit Stolz erfüllt, der dafür im Vorfeld doch einen umfangreichen Fragenkatalog zu Themen wie gelebter Firmenkultur, Digitalisierung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis zur Begleitung der Entwicklung der Mitarbeiter auszufüllen hatte. Und damit offensichtlich damit so beeindrucken konnte, dass das Unternehmen im Rahmen einer digitalen Feierstunde, an der auch das Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft als Partner des Awards beteiligt war, als Gewinner gekürt werden konnte.
Lohn harter Arbeit
Für Achim Schneider ist die Auszeichnung die Ernte nach harter Arbeit und gleichzeitig ein Pfund, mit dem man bei der Personalgewinnung punkten könnte, denn der Mangel an Fachkräften bremst das Unternehmen schon. Man habe hier die Firma zusammen mit dem Betriebsrat und mit den Vertretern der Gewerkschaft neu aufbauen können und sei auf dem europäischen Markt bezüglich Gussteilen für LKW ein führendes Unternehmen, das dafür aber auch genügend Mitarbeiter benötige, sagt Schneider. Dass man da immer mehr neue Wege geht, macht der Gewinn des Awards deutlich. Das Leitbild von Fondium mit "Wertschätzung, Vertrauen, Verantwortung und Pioniergeist" habe man mit der Belegschaft entwickelt. Auch wenn der Frauenanteil im Unternehmen wegen des doch etwas härteren Jobs mit glühendem Eisen mit vier Prozent extrem niedrig ist, ist Elternzeit inzwischen gängiges Thema, eben dann für junge Väter, unterstreicht Stefan Seide. Weil sich Menschen im Büro wenig bewegen, kommt mehrmals die Woche eine Physiotherapeutin zum Lockern und das Fitnessprogramm gehöre sowieso dazu. Aus der Ausbildungswerkstatt heraus habe man neue Berufsbilder für Automatisierung und Digitalisierung geschaffen, und gerade für die Forschung und Entwicklung hat man über das in diesem Jahr installierte "RealLabor" mit "Singen aktiv" und der "HTWG Konstanz" die Türen geöffnet für diese Fach- und Führungskräfte der Zukunft.
Die Ziele von Fondium sind ehrgeizig: "Wir wollen bis 2030 nicht nur klimaneutral produzieren, sondern auch der Top-Arbeitgeber unter den Eisengießereien in Europa sein", sagt Achim Schneider. Jetzt muss freilich erst mal ein Platz für Pokal und Urkunde gefunden werden, damit sie auch viele Besucher sehen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare