Bahn legt Vorplanungen für 2025 vor
Hans-Peter Storz: Ohne Gäubahn-Ausbau keine Verbesserungen für Singen möglich

Symbolbild Gäubahn | Foto: of/ Archiv

Singen/ Stuttgart. Welche Züge werden ab dem Fahrplanwechsel 2025 auf der Gäubahn von Singen nach Stuttgart fahren? Über den derzeitigen Stand der Planungen hatte das Verkehrsministerium kürzlich auf einer Sitzung des Interessensverbands Gäubahn berichtet. Der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz fasst die Beratungsergebnisse hier aus Sicht des Landkreises Konstanz zusammen.

Nachdem ein unabhängig überprüfter Faktencheck ergeben hatte, dass es mit dem Start des Stuttgarter Tiefbahnhofs für Fahrgäste aus Richtung Süden vorläufig keine eisenbahntechnisch und wirtschaftlich sinnvolle Alternative zu einer Umsteigeverbindung im Stuttgarter Regionalbahnhof Vaihingen gibt, hat das Verkehrsministerium des Landes seine Überlegungen für einen künftigen Bahnverkehr auf der Gäubahn vorgestellt.

Das Verkehrsministerium betrachtet vor allem Regionalbahnhof Vaihingen und Rottweil / Horb, so das Resumee von Hans Peter Storz. Die Planungen des Landes hätten sich auf die bahntechnische Organisation im Regionalbahnhof Vaihingen und auf verbesserte Angeboten aus den Räumen Horb und Rottweil konzentriert. Für den Raum Singen und den Bodensee ergeben die Konzepte des Verkehrsministeriums leider kaum Verbesserungen, bedauert Hans-Peter Storz.

Bahnsteiggleicher Umstieg in Stuttgart-Vaihingen möglich

Die Organisation am Bahnhof Vaihingen sei vor allem für den Reise-Komfort von Bedeutung. Wenn Fahrgäste schon umsteigen müssen, sollte des möglichst bequem sein. Dafür wurden nun für etwa drei Viertel aller Züge die Voraussetzungen geschaffen: Vom Intercity aus Singen können die S-Bahnen zur Weiterfahrt zum Hauptbahnhof künftig am gleichen Bahnsteig erreicht werden. Bei drei S-Bahn-Linien, die Vaihingen tagsüber im Viertelstundentakt anfahren, ergeben sich nur noch bei einem Ziel unmittelbar zum Hauptbahnhof Reisezeitverlängerungen, die etwa acht Minuten ausmachen werden.

Mehr Metropol-Express-Züge

Für die Verkehre zwischen Rottweil / Horb nach Stuttgart und Freudenstadt nach Stuttgart soll das dort verkehrende Angebot des Metropol-Express (MEX) ausgedehnt werden. So werden die Ziele Horb/Rottweil und Freudenstadt künftig mit zwei getrennten MEX-Linien angefahren. Bislang ist es ein Zug, der in Eutingen geteilt wird. In den Hauptverkehrszeiten wird der MEX von oder nach Rottweil verlängert. Damit fällt die bisherige Zugteilung weg und bis Eutingen (Württemberg) ergibt sich eine Verdoppelung des Angebots.

Verlängerung der S-Bahn nach Horb ist möglich

Erfolgversprechend könnte auch die Verlängerung der S-Bahn-Linie S 1 von Herrenberg nach Horb sein, die zusätzlich zum Metropol-Express Horb im Stundentakt anfahren könnte. Zusammen mit den anderen Angeboten würde die Relation Horb – Stuttgart-Vaihingen so fünf Mal die Stunde angeboten. Mit der S-Bahn wäre ein direkter Zugang zum Hauptbahnhof möglich. Allerdings wäre die Reisezeit länger als mit dem Intercity oder dem MEX, selbst bei Berücksichtigung der Umsteigezeiten in Vaihingen. Die S-Bahn-Verlängerung wird derzeit im Rahmen einer Eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Untersuchung weiter konkret untersucht. Offen sich nämlich noch zahlreiche Fragen, insbesondere ob es bis 2025 gelingt, ausreichend Personal und Fahrzeuge für dieses zusätzliche Angebot zur Verfügung zu stellen. Dieser Vorschlag wäre eine Übergangslösung bis 2023.

Eingleisige Strecke und Bahnsteige verhindern S-Bahn bis Rottweil oder Singen

Vorschläge die S-Bahn nach Rottweil oder gar nach Singen zu verlängern scheitern an der vorhandenen Infrastruktur. Dabei ist der Hauptgrund, dass die vorhandenen Bahnsteige nicht mit einer S-Bahn kompatibel sind. Außerdem ist die eingleisige Strecke südlich Horb sehr verspätungsanfällig. Aufgrund des langen Zuglaufs wäre eine S-Bahn von Singen oder Rottweil nicht konkurrenzfähig zum Intercity.

Übergangskonzept bis 2032?

Die Pläne beschränken sich auf die Übergangszeit zwischen dem Betriebsbeginn im Tiefbahnhof und dem Bau des Pfaffensteigtunnels, in dem die Gäubahnzüge voraussichtlich ab 2032 über den Flughafen nach Stuttgart geleitet werden. Erst ab diesem Zeitpunkt, so auch die eindeutige Aussage des Verkehrsministeriums ist wieder ein direkter Verkehr zum Hauptbahnhof möglich.

Ohne Gäubahn-Ausbau südlich Horb keine Verbesserung für Singen möglich

Hans-Peter Storz ist überzeugt: Für bessere, also stabilere und schnellere Verbindungen von Singen nach Stuttgart kommt es vor allem auf den weiteren Ausbau der eingleisigen Gäubahn-Strecke zwischen Horb-Neckarhausen und Hattingen an. Doch dazu fehlen nach wie vor konkrete Machbarkeitsstudien oder Vorplanungen. „Es gibt nirgends Baurecht und daher auch kein Geld.“ Mein wichtigstes politisches Ziel ist daher, die Weichen für einen Gäubahn-Ausbau südlich von Horb zu stellen. Dabei muss uns klar sein: Alle Ausbaumaßnahmen im Süden des Landes führen zu erheblichen Problemen im Bahnverkehr mit der Bodensee-Region. Hier ist das Land als Träger des Regionalverkehrs gefordert, gemeinsam mit der Bahn nach Lösungen zu suchen.“

Quelle: Wahlkreisbüro Hans-Peter Storz

Autor:

Presseinfo aus Singen

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