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Familienunternehmen Lauber
Hand, Werk und Digitalisierung: Best Practice mit einer starken Lauber-Familie

Nicht nur vor den Fertigungshallen in Singen steht die Familie zusammen: Die neun Laubers (v. links) Tobias, Vanessa, Simone, Michael, Markus, Heike, Franziska, Yannick, Lucas. | Foto: Kim Kroll
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  • Nicht nur vor den Fertigungshallen in Singen steht die Familie zusammen: Die neun Laubers (v. links) Tobias, Vanessa, Simone, Michael, Markus, Heike, Franziska, Yannick, Lucas.
  • Foto: Kim Kroll
  • hochgeladen von Juleda Kadrija

Bei Fensterbau LAUBER wird täglich geheiratet. „Hochzeit“ wird es nämlich genannt, wenn Flügel und Rahmen passgenau zu einem Fenster zusammengefügt werden. Und wie bei „verheirateten Paaren“ auch, ist jedes anders und nach der Hochzeit geht es an die unterschiedlichsten Orte: von Händler über individuellen Neubau zu Fertighaus bis hin zur Altbausanierung – die Ziele der Fenster-Paare sind vielfältig.

PRÄGUNG

Vielfältig sind auch die Herausforderungen, denen sich die Lauber-Familien-Paare stellen. 1966 gründete Gregor Lauber in Überlingen am Ried ein Fensterbauunternehmen. Von Beginn an war Ehefrau Gerda bei LAUBER Fensterbau nicht wegzudenken. Als Sohn Michael 1981 der erste Auszubildende im Betrieb wurde, war damit auch der erste Schritt zu einem generationenübergreifenden Familienunternehmen getan.
1992 stieß Markus hinzu, der den Produktionsstart des Kunststofffenster - Bereichs vorantrieb. Nach dem frühen Tod von Gerda Lauber 1998, ergänzten die beide Söhne ihren Vater in der Geschäftsführung. Seit 2012 sind Michael und Markus alleinige Geschäftsführer.

MITSTREITERINNEN

Seit vielen Jahren tragen auch in der zweiten Generation die Ehefrauen maßgeblich zum Erfolg bei. Wie es funktioniert, wenn Berufs- und Privatleben eng miteinander verknüpft sind, erläutert Markus Lauber: „Unsere Mutter war uns da ein großes Vorbild. So wollte ich unbedingt eine Partnerin auf Augenhöhe, eine Mitstreiterin. Die habe ich mit Heike gefunden. Bei Michael und Simone sehe ich das auch so.“ Und wie klappt das, so zu viert? „Mit Respekt und Toleranz. Und obwohl wir als Paare schon sehr verschieden sind,“ (zustimmendes Gelächter) „vertrauen wir einander. Jeder und jede hat ihren abgegrenzten Bereich, in den wir einander nicht reinreden.
Zugleich wissen wir voneinander, dass sich alle voll einbringen. Wesentliche Themen besprechen wir prinzipiell zu viert.“ In den vergangenen Jahren gab es da viel zu besprechen, in jeder Hinsicht: Angebot, Mitarbeiterschaft, Quadratmeter, Familie. LAUBER ist nicht nur stark gewachsen, bei LAUBER ist eine neue Zeit angebrochen.


MEILENSTEINE

Es war ein mutiger Sprung, 2012 den Holzfensterbereich von Überlingen auf das neu erworbene Grundstück nach Singen zu verlagern, wo eine komplett neue Fertigungslinie aufgebaut war. 5 von insgesamt 35 Mitarbeitenden zogen um. Nicht nur aus technischer Sicht ein Meilenstein, dem 2020 und 2024 weitere folgen sollten. „Wir standen in der riesigen Halle und fragten uns: Wie wollen wir die je füllen?!“ erzählt Michael Lauber lachend. Das fragt sich inzwischen keiner mehr. In kurzen Intervallen wird weiter gebaut. 2020 zog die Kunststofffertigung auf das Singener Gelände, wo eine Fertigungslinie für einen zweistelligen Millionenbetrag selbst Besucher aus der
Branche fasziniert. Aluminium auf Holz und PVC gehört zum Standardangebot. Ab Juni 2024 werden auch Aluminiumfenstern und -türen in einer neuen Halle gefertigt. Auch der Bereich Holzfenster wird um weitere 50% erweitert.
Inzwischen gehören über 100 Mitarbeitende zum Team. LAUBER bietet Ausbildungsplätze zum Glaserberuf und bietet die Möglichkeit zum Dualen Studium im Bauingenieurwesen- Fassadentechnik.
Wie kann man so ein Wachstum stemmen? Mit der ebenso gewachsenen Lauber-Familie!

DYNAMIK

Inzwischen sitzen nämlich nicht nur die beiden sturmerprobten Lauber-Ehepaare am Tisch, vielmehr auch deren fünf erwachsene Kinder. Je nach Neigung haben sie unterschiedliche Ausbildungen und Studiengänge absolviert, die jetzt beim weiteren Ausbau von LAUBER zum Tragen kommen. Bei so viel Kompetenz und so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten wird jeden Freitag ab 9 Uhr lebhaft um die besten Lösungen gerungen. Es geht um zufriedene Kunden, hohe Qualitätsstandards, wertschätzende Mitarbeiterbeziehungen und partnerschaftliche Verhältnisse zu Lieferanten. Letztere kommen alle aus Deutschland. Bis auf einen. Der kommt aus dem Vorarlberg. Die Runde der neun ist ehrlich, streitbar und meistens gut gelaunt. „Wir brennen für das, was wir tun.“ lautet die einhellige Meinung.

HANDWERK 4.0

Diese (Wo-)man-Power erlebt man am besten, wenn man ein Fenster vom Anfangs-Interesse bis zur Hauswand begleitet. Zunächst geht es in den Show-Room in Überlingen/Ried. Dort wird nicht nur beraten, sondern hier sind auch Einkauf, Konstruktion, Finanzen und andere Verwaltungsaufgaben zu Hause. Wenn der Kunden-Wunsch von Material über Beschläge und Farbe bis hin zum Liefer- und Montagedatum geklärt ist, wird der Auftrag konfiguriert, um digitalisiert nach Singen übertragen zu werden. Die Auftragsdetails erscheinen dann auf den jeweiligen Bildschirmen an den verschiedenen Fertigungsstationen.
Dort stehen ausgebildete Handwerker, die die Einzelteile vorbereiten und weiterverarbeiten.
Das Fenster kommt stets zum Mitarbeiter (nicht umgekehrt!), die „Hochzeit“ wird vollzogen, das Glas eingefügt und jeder einzelne Produktionsschritt kann später nachvollzogen werden – Qualitätssicherung par excellence. Schließlich wird unser Fenster zum vereinbarten Zeitpunkt von LAUBER-Monteuren bei uns eingebaut. Beim Mitlaufen ist die Verbindung zwischen Handwerk und Automatisierung, Einzelstück und industrieller Fertigung, persönlichem Miteinander und Digitalisierung absolut beeindruckend. LAUBER nennt es Handwerk 4.0.

MIT ALLEN SINNEN

In der Fertigung wird das Prinzip ersichtlich, gesundheitsbelastende Arbeiten möglichst Robotern und Maschinen zu überlassen.
Deren Arme entzünden sich nicht durch schweres Gerät oder gleichförmige Bewegungen, der Rücken wird nicht belastet und keine Lunge wird Holz-Farb und Kunststoffstaub ausgesetzt.
Mitarbeiter/innen wenden sich dem zu, was ihr Handwerk wirklich ausmacht: die Arbeit an Details, Material-Know-How, individuelle Anfertigungen und das, was nur das menschliche Auge sieht oder die erfahrene Hand spürt. Überhaupt ist der Gang durch die Fertigung ein sinnliches Erlebnis: An den Gerüchen und Temperaturen kann man erspüren, ob man im Kunststoff-, Holz- oder Aluminiumbereich steht. Das Zischen, Surren und Pfeifen der Maschinen gibt jeder Halle einen eigenen Rhythmus. Transportbänder fahren die Rahmen zur nächsten Bearbeitungsinsel, wo ein LAUBER-Mitarbeiter mit maschineller Unterstützung Hand anlegt. Eine „Prozession“ von Rahmen bewegt sich entlang der Decke zum Lackieren und Trocknen.
Riesige Roboter-Arme lassen die schweren Glasscheiben durch die Hallen schweben. Wo verfugt und verklebt wird, beobachtet man kindgleich staunend die flinken Düsen, die wie von Zauberhand hin und her flitzen, punktgenau kleben, Nähte schweißen und sich immer wieder selbst putzen. Mitarbeitende tun das, was ihr Handwerk interessant macht. Diese gelungene Kombination von Technik und Mensch ist einfach faszinierend.

NACHHALTIGKEIT

Intelligente Technik bleibt nicht nur in den Hallen: auf den großen Dachflächen befinden sich die PV-Anlagen, die Holzabfälle wandern in die regenerativen Späneheizung. Überall zeigen die Investitionen: bei LAUBER wird für und in Generationen gedacht, also nachhaltig. Das kommt auch beim Mitarbeiterteam sehr gut an. Man trifft gut gelaunte Menschen, die einander grüßen und auch mit den Chefs per Du sind. „Es ist uns wichtig, jederzeit ansprechbar zu sein. Wir haben einfach tolle Leute!“

BEGEISTERT VON UND FÜR MENSCHEN

Wo Menschen keinesfalls ersetzt werden, ist bei diesem persönlichen Miteinander und beim Kundenkontakt. Neben persönlicher Beratung und Produktqualität sind es vor allem die Monteure, die dem Familienunternehmen einen guten Ruf einbringen. Die Kartensammlung von Kunden, die sich im Nachhinein schriftlich bedanken, wächst entsprechend. „Freundlich“, „pünktlich“, „toller Service“ steht da zu lesen – das motiviert nicht nur das Monteurs- Team, weiterhin mit vollem Einsatz die „Paare“ an ihren Bestimmungsorten einzusetzen.
Es motiviert alle LAUBER-Mitarbeitenden und freut natürlich die Familie Lauber, wenn sie das beim Freitags-Vesper lesen. Die Nachfrage ist trotz der erschwerten Marktsituation weiterhin groß. „Es sind die Kunden, die uns zum Wachstum auffordern.“ Dieser Aufforderung kommt auch die dritte Generation nach. Mit Kompetenz, Optimismus und Begeisterung.

LAUBER - DREI FAKTEN

SCHAUEN: Wenn möglich: Tag der offenen Tür für Betriebsbesichtigung nutzen (ist sonst nicht möglich)

Unbedingt: Den sehr originellen und aussagekräftigen LAUBER Imagefilm auf youtube ansehen.

EINBAUEN LASSEN: Fenster, Haustüren, Einbruchschutz, Insekten- und Pollenschutz, Sonderlösungen

DABEI SEIN: Mitarbeiterteam – offen für Mitstreiter/innen, Ausbildung (Glaser / Fensterbauer), Duales Studium (Bauingenieur –
Fassadentechnik), Praktikum

Autorin: Anette Fintz, Wochenblatt

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Autor:

Verlag Singener Wochenblatt aus Singen

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