Aacher Kunstradlerinnen als Europameister emfpangen
Goldige Tage in Baar

- Foto: Die Aacher Eurpomeisterinnen wurden am Sonntag beim Aacher Rathaus festlich empfangen. swb-Bild: Schwarz
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Aach/ Baar. Zwei Goldige Tage erlebten die Deutschen-Junioren des Bund Deutscher Radfahrer bei der Junioren-Europameisterschaft 2016 im Hallenradsport in Baar / Schweiz. Am ersten EM-Tag gab es für Deutschland vor rund 600 Zuschauern Gold im 2er Kunstradsport der Junioren durch die Gebrüder Matthias und Michael Quecke(Bad Schussenried) und Gold im 1er Kunstradsport der Juniorinnen durch Lena Günther (Nufringen).
Am zweiten EM-Tag folgten weitere vier Goldmedaillen durch Lea Andexlinger / Pia Seidel (Schleissheim im 2er Juniorinnen, den 4er Kunstrad der RMSV Aach mit Sarah Bötzer, Sabrina Bürßner, Marion Henninger und Nina Schmid sowie Nick Lange (Unterweissach) im 1er Junioren und dem Radball-Gold durch Eric Haedicke / Max Rückschloß (Sangerhausen). Zudem gab es EM-Silber durch Max Maute (Tailfingen) und damit einen Doppelsieg im 1er der Junioren.
Somit reiste die Mannschaft mit 6 x EM-Gold, 1 x Silber und Platz 4 im Gepäck zurück nach Deutschland. „Wir hatten uns als Mannschaft vorgenommen in allen Disziplinen vorne mit dabei zu sein“, so das Fazit von Kunstrad-Junioren-Nationaltrainer Dr. Marcus Klein. „Wir haben in allen fünf Disziplinen Gold geholt. In zwei Disziplinen waren wir sogar zweifach vertreten. Schade auch, dass Lara ohne Medaille nach Hause fahren musste, es war für sie mehr drin gewesen.“
Am Samstag begann für die vier Aacherinnen der eigentliche Einsatz für das Unternehmen Europameisterschaft. Bereits am Mittwoch reisten die Sportlerinnen nebst Trainerin Katja Gaißer in die Schweiz. „An der EM gibt es genaue Zeitvorgaben, wann die einzelnen Nationen trainieren dürfen. Und so stand bereits am Mittwochabend die erste Trainingseinheit auf dem EM-Fahrplan“, so Gaißer. „Für die vier Sportlerinnen war das natürlich alles Neuland, denn sie waren ja zu ersten Mal dabei.“ Nach den diversen kurzen Trainingseinheiten stand am Mittwoch und Donnerstag noch etwas Sightseeing auf dem Plan, während an den beiden Wettkampftagen der Sport im Vordergrund stand. Am Samstagmorgen wurde dann das Programm noch geändert. Die Schwierigkeit von 205,1 auf 204,1 Punkte reduziert. „Wir wollten auf Nummer sicher gehen“, so Katja Gaißer. Um 14 Uhr wurde der Countdown im 4er Kunstrad der Junioren mit dem Ruf „Start“ durch das Team Österreich eingeläutet. 118,52 legten sie vor, während Ungarn nicht optimal fuhr und mit 83,60 von der Fläche ging. Danach folgte das 1. Halbfinale im Radball das Deutschland mit 5:1 gegen Frankreich gewann. Die Anspannung der anwesenden Aacher Fangruppe aber auch der Sportlerinnen wuchs zusehends. Die Slowakei als nächstes fuhr eine sehr gute Kür mit 151,58 Punkten, während das Schweizer Quartett sich einen Patzer leistete und danach etwas den Faden verlor. Am Ende mit 147,28 anstatt des erträumten EM-Titels „nur Bronze“, sehr zur Freude der Slowakinnen, die damit schon Silber sicher hatten. Die Enttäuschung der Schweizerinnen aber auch die Freude der Slowakinnen bekamen die vier Aacher Sportlerinnen am Rande alles mehr oder weniger mit, denn ihr Start stand kurz bevor. Doch sie liesen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Bis zum Fahrflächenrand wurden sie noch von den beiden Bundestrainern begleitet. Danach waren sie auf der Wettkampffläche alleine auf sich gestellt, während Heimtrainerin Katja Gaißer sich zwischen den Zuschauern am Flächenrand setzte. Sehr konzentriert spulten sie Übung für Übung ab. Der ein der andere Wackler führte zu Punktabzügen. Beim angefahren Außenstern gab es ein lautes „Hoch“ aus dem Publikum. Ebenso beim anschließenden Wechselstern. Trainerin Katja Gaißer „Eigentlich hätte ich nicht reinrufen müssen, denn es gab kein Problem. Die restlichen Übungen klappten alle ohne Probleme. Als sie von der Fläche gingen standen 176,67 Punkte an der Anzeige. Das Ergebnis war noch nicht bestätigt. Ungläubig standen sie dicht beisammen und erwarteten sehnsüchtig auf die offizielle Bestätigung, da wir Europameister 2016 sind. Die kam dann auch für Sabrina Bürßner, Sarah Bötzer, Nadine Schmid und Marion Henninger, die unter lautstarkem Jubel des Publikums an der Fahrfläche ausgiebig tanzten und anschließend einen Glückwunsch-Marathon zu überstehen hatten. Bei der Siegerehrung durften sie, umringt von den Slowakinnen (Silber) und den Schweizerinnen (Bronze) dann in das neu gestaltete Trikot des UEC-Europameisters mit drei Sternen schlüpfen. Sie holten damit den inzwischen 12. EM-Titel der bisher 16 vergebenen Titel im 4er Kunstrad für Deutschland und ihren Verein nach Aach. Nach dem Abspielen der Deutschen Nationalhymne zu Ehren des Europameisters wurden sie von ihren Mannschaftskollegen auf den Schultern zur obligatorischen Hallenrunde mit La-Ola-Welle abgeholt. UEC-Mitglied Hilmar Hessler bedankte sich bei den Organisatoren für die hervorragende und perfekte Organisation durch das OK-Team des ATB Baar. Mit der Übergabe der UEC-Fahne an den Vertreter der 37. UEC-Junioren-Europameisterschaft Jindrich Pospisil (Tschechien), den mehrfachen Radball-Weltmeister, beendete er den offiziellen Teil der Junioren-EM in der Schweiz. Anschließend tanzten und feierten die Sportlerinnen und Sportler aus allen Nationen gemeinsam auf der Fahrfläche die Erfolge dieser sportlich hochkarätigen und Top organisierten Junioren-EM. – Uf wiederluege (ist Schweizer Deutsch für: Auf Wiedersehen) 2017 in Tschechien, aber da werden die vier Aacher Mädchen in dieser Besetzung nicht mehr antreten dürfen, da zwei der Sportlerinnen altersbedingt in der Eliteklasse starten müssen. Nach der Feier beim Bankett der Nationen in Baar ging der Feiermarathon am Sonntag um die Mittagszeit beim EM-Empfang der Stadt Aach für die Sportlerinnen gleich weiter.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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