IHK fordert zügig leistungsfähigere Verbindungsachse
»Gäubahnausbau darf an Singener Kurve nicht scheitern«

Gäubahn Singen | Foto: Ein großer Kreis von Beteiligten unterstütz die Forderung der IHK nach einem schnelleren Gäubahnausbau. swb-Bild: stm
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Singen. Wer soll das verstehen, der Bund hat 550 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und die Gäubahn in vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans eingestuft. Doch der Ausbau, der 2030 abgeschlossen sein soll, geht Fahrgästen und der Industrie viel zu langsam. Noch immer hat die DB Netze beispielsweise Vorbehalte gegen die schnellere Neigezugtechnik.

Gerade für die Industrie in der Region aber ist die Bahnstrecke zwischen den Wirtschaftszentralen Stuttgart und Singen lebenswichtig, macht der IHK-Präsident Dr. Thomas Conrady auf einem Medientermin am Freitag in Singen deutlich. Dabei darf der Ausbau der Gäubahn nicht an der Unsicherheit der Singener Kurve scheitern, wenn es diese hierzu braucht, so Conrady, auch wenn Singen nicht auf ein Abstellgleis geraten dürfe. Für Conrady klingt alleine schon der Name »Gäubahn« anachronistisch und müsse durch einen andern Namen ersetzt werden, denn der Zug fahre nicht in eine ländliche Region. Allein nach Singen werden laut Dr. Gerd Springe jährlich 450.000 Tonnen Wirtschaftsgüter mit der Bahn transportiert.

Singen habe sich in Bezug auf den Güterverkehr nie gegen die Singener Kurve gewehrt, erwiderte Oberbürgermeister Bernd Häusler. Doch die 15-16.000 Pendler, die täglich den mitten in der Stadt gelegenen Bahnhof benutzen, dürfen ebenso nicht vor den Kopf gestoßen werden wie die Stadt Singen, die aktuell mehrere Millionen Euro in den Ausbau des Bahnhofsvorplatzes investiere, so Häusler.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Jung, der es sich ob der Bedeutung der Gäubahn trotz des Klimagipfels am Abend in Berlin, nicht nehmen ließ an dem Termin teilzunehmen, versicherte, dass es die klare Zusage der Bahn gebe, dass Singen als Drehort für den Personenverkehr weiter angefahren werde. Jung gab überdies sein Unverständnis darüber Ausdruck, dass obwohl über Parteigrenzen hinweg die Weichen gestellt seien, jede Entscheidung ein zähes Ringen sei.

Laut Ulrich Grosse von der Initiative Gäubahn soll der zweigleisige Ausbau zwischen Horb und Neckarshausen 2021 umgesetzt werden. Hierdurch gingen allerdings keine Zeiteinsparungen einher, vielmehr würde damit die Pünktlichkeit der Züge verbessert. Grosse plädierte zudem dafür, dass die kürzlich von der Bahn gekauften 17 Triebzüge KISS mit 300 bis 500 Plätzen auf der Gäubahnstrecke eingesetzt werden. Erstens seien sie schneller, zweitens weniger störanfällig und drittens auch auf dem Schweizer Schienennetz einsetzbar.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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