Fiedlers Tag vom 9. April 2022
569 Verkaufstage hätte es für den stationären Einzelhandel seit jenem 13. März 2020 gegeben, als der erste Corona-Lockdown durch die Politik verhängt wurde, und dem einige weitere in den verschiedensten Variationen folgten. Real seien es dann davon 263 Tage gewesen, bei denen die Türen ganz zu bleiben mussten für alle "nicht relevanten" anbietet, oder die aber mit zum Teil erheblichen Einschränkungen verbunden waren. Darauf blickte der Handelsverband Südbaden am Freitag in seiner Bilanz zurück. Die Gewinner sind klar: es ist der Onlinehandel mit seinen ganzen Zustellersklaven, der in dieser Zeit starken Zulauf über die digitalen Kanäle bekam. Und es sind die Fahrradhändler und Spielwarenhändler, die zweistellig wuchsen, aber auch nur, weil sie ebenfalls die Online-Ebenen zu nutzen wussten. Der von Restriktionen betroffene Nonfoodhandel bewege sich in einem extrem schwierigen Umfeld und kämpfe nach der Erholungsphase im Sommer und Herbst 2021 mit deutlichen Umsatzverlusten und einem Umsatzniveau, das weiterhin vielfach dramatisch unter dem Vorkrisenniveau liege, wurde am Freitag diagnostiziert. Insgesamt habe die Pandemie den tiefgreifenden Strukturwandel weiter beschleunigt. Leere Läden, Filialbereinigungen, sind die Folgen, an denen die Handelswirtschaft nicht alleine knabbert. Und zu den Lieferengpässen kommt nun auch noch die Kriegsstimmung dazu, die einfach betrübt ist. In dieser Hinsicht wird es ein weiteres ungemütliches Jahr.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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