Fiedlers Tag vom 4. November 2020
Es wurden inzwischen 109 bestätigte positive Corona-Fälle auf der CANO-Baustelle, auf der in den letzten Wochen rund 800 Bauarbeiter und Handwerker beschäftigt waren. Wenn man die am Dienstag geschilderte Gemeingelage der dort Beschäftigten betrachtet ist es fast ein Wunder, das nicht schon längst eine Bombe dort platzte. Mitarbeiter von Sub- und Sub-Subunternehmen aus dem Ausland, die ihn Wohnheimen untergebracht sind und schon ein Herd sein können, Handwerker aus dem ganzen Bundesgebiet, die hier auf der Baustelle zusammenströmen, jede Menge kurzfristig organisierte Helfer, dazu viele Handerker aus der Region. Und dazu der Zeitdruck in drei Wochen eröffnungsreif zu sein, von "fertig" kann man nicht mehr unbedingt sprechen. Da kann auch ein noch so gutes Sicherheitsmanagement keine hundertprozentige Sicherheit mehr geben, kein Konzept mit versetzen Arbeitszeiten weil das Virus wahrscheinlich auch von mehreren Personen aus verschiedenen Richtungen eingetragen wurde, was sich letztlich kaum mehr feststellen lässt. Der Lockdown macht auf der anderen Seite die enge Verzahnung auf den Eröffnungstermin hin deutlich, die eigentlich keinen Spielraum lässt. Lebensmittelläden schließen, um in das Center umziehen zu können, weil bei Karstadt im Oktober auch die Lebensmittelabteilung geschlossen wurde, steht die zentrale Innenstadt auf einmal blank da, zum Beispiel. Auch andere Geschäfte und eine Bank haben ebenfalls ihre Pläne mit Umzug und Schließung der bisherigen Filialen auf eben diesen 19. November eingestimmt. Es gibt eigentlich keinen Spielraum. Allerdings wurde klar gesagt, dass diese Woche Zwangspause trotzdem Druck herausnimmt. Denn damit wären die Quarantänen direkt betroffener abgewickelt. Die Baustelle soll nach dem 9. November, so das geht, auch nur schrittweise hochgefahren zu werden - um nicht wieder den gleichen Bienenkorb zu haben.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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