Fiedlers Tag vom 14. April 2018
Kein Platz war mehr frei am Donnerstagabend im Kulturpunkt Arlen bei der Lesung von Monika Maron im Rahmen der Grenzenlosen Erzählzeit mit ihrem aktuell erschienenen Buch "Munin oder Chaos im Kopf", welches gerade bundesweit ziemlich Wellen schlägt.
Fast schien es, als wollten doch einige die pessimistischen Äußerungen zum Thema Flucht und Integration persönlich hören, die die alternde Schriftstellerin derzeit in die Schlagzeilen der Kulturteile bringt.
Immerhin konnte man erfahren, wie sie auf einen Dialog mit einer Krähe kommt: denn Hunde habe sie schon mehrfach in ihren Büchern gehabt. Der Gedanke an eine Krähe wiederum brachte sie zu Dichterin Droste-Hülshoff und diese wiederum in die Zeit des 30-jährigen Kriegs, welcher eine Ebene von "Munin oder Chaos im Kopf" ist. Vielmehr beschäftigte sie sich mit der Zeit davor, wie sie dem Publikum erzählte: Eine Zeit der Zuwanderung in Deutschland nach dem Augsburger Religionsfrieden - und eine Zeit religiöser Spannungen, wie sie darstellte. Das vergleicht sie unter der Hand mit der aktuellen Lage.
Und am Schluss lässt sie die Krähe, mit der sie in diesem Buch spricht, gar Gott werden, der ihr deutlich macht, dass die Menschen aus dem letzten Krieg das Falsche gelernt hätten, indem sie totgeweihte Menschen in ihren Betten verwesen ließen und Leben am Leben erhalten wollten, was nicht leben könne und auch nichts von diesem Leben habe. Lieber sollte man sterben lassen, was nicht leben kann, war der Rat der Krähe. Womit nicht nur die die Alten sondern auch Menschen mit Behinderung angesprochen wurden. Darüber wollte dann interresanterweise niemand mit der Schriftstellerin sprechen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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