Neuorganisation und Neuwahlen beim FC Singen erst im Frühjahr
Entlastung ja - GmbH nein

- Foto: Laut Präsident Dr. Hans-Joachim König ist das wirtschaftliche Tal der Tränen beim FC Singen bald durchschritten. swb-Bild: stm
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Singen (stm). Sportlich spiele der FC Singen nach den zahlreichen namhaften Abgängen in der Rückrunde um den Klassenerhalt, doch das wirtschaftliche Tal der Tränen habe der Verein bald durchschritten, kündigte Präsident und Interims-Vorstand Dr. Hans-Joachim König am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung im Clubheim an. Angesichts von aktuell 30.000 Euro Schulden auf dem Geschäftskonto macht sich nicht nur Oberbürgermeister Bernd Häusler trotzdem Sorgen um die Zukunft des Vereins.
Doch dank zahlreicher Gönner seien alle Forderungen des Finanzamts im Herbst beglichen worden. Bezüglich der Sozialversicherungen müssten noch Gespräche geführt werden, die bis Frühjahr abgeschlossen werden sollen, so König. Doch er sei guter Hoffnung. Dann liege auch der Jahresabschluss 2014/15 vor. Darüber hinaus habe die seit Jahrzehnten den Verein belastenden Darlehen offensiv getilgt – trotz der Schulden seien genügend Mittel für die Rückrundenbetrieb vorhanden, auch um bis zum Transferschluss noch den ein oder anderen Verbandsligatauglichen Spieler zu verpflichten, so König.
Erst wenn das Thema Sozialversicherung abgeschlossen sei, trete der gesamte Vorstand zurück und mache den Weg frei für Neuwahlen. Befürchtungen von Hans-Peter Stroppa der FC könne danach führerlos sein, trat König deutlich entgegen: Auch wenn sein derzeitige Aufgabe nicht »vergnügungssteuerpflichtig« sei dies seine Hauptsorge. Sicherlich werden sich auch aktuelle Vorstandsmitglieder wieder zur Wahl stellen, ist sich Präsident König sicher.
Eine Absage vom Verband bekam König für seine Idee, den wirtschaftlichen Teil des Vereins in einer GmbH auszulagern. Deshalb habe er jetzt in Anlehnung an das Modell des Freiburger FC einen fünfköpfigen Aufsichtsrats mit renommierten Köpfen aus der Stadt sowie einen verkleinerten Vorstand mit einem Manager vorgeschlagen, der partiell vergütet werde, zur Diskussion gestellt. Denn der FC Singen brauche in Zukunft semiprofessionelle Strukturen.
Einzig Andreas-Joachim Kohnle erhob bei der wenig Überraschungen bietenden Mitgliederversammlung Widerspruch und fragte sich mit Blick auf die fehlenden Jahresabschluss 2014/15 »warum sind wir überhaupt da« und stimmte gemeinsam mit einigen wenigen gegen die Entlastung des Jahresabschlusses und des Vorstandes für das Rumpfjahr 2013 und das Geschäftsjahr 2013/14, die mehrheitlich festgestellt wurden. Positiv bei den mit den Gesamtsaldi von 16.000 Euro und 9.000 Euro der deutliche Rückgang, wenn auch wie OB Häusler richtig erkannte, es seltsam anmutet, dass ein Verbandsligist über 200.000 Euro Kosten für seinen Spielbetrieb benötige.
Hoffnug setzt Häusler auf eine gemeinsame Jugendmannschaft in Singen, die von A bis D-Jugend hochklassig spiele und aus der sich Nachwuchsspieler entwickeln werden. Ein Informationsabend findet am 18. Februar im Clubheim statt, kündigte Rita Jeske an.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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