Feierlichkeiten zu 25 Jahren Tafeln im Landkreis
Ein starkes Engagement seit einem Vierteljahrhundert

Sie stehen stellvertretend für das starke Engagement der Tafeln im Landkreis (von links): Axel Schädler, Margot Kammerlander, Susanne Hiltner, Willi Wagenblast, Hildegard Gallenschütz, Anita Hoffmann, Christine König-Ghazouani, Udo Engelhardt, (vorne) Elena Sager, Clemens Gnädinger und Eva Pal. | Foto: Philipp Findling
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  • Sie stehen stellvertretend für das starke Engagement der Tafeln im Landkreis (von links): Axel Schädler, Margot Kammerlander, Susanne Hiltner, Willi Wagenblast, Hildegard Gallenschütz, Anita Hoffmann, Christine König-Ghazouani, Udo Engelhardt, (vorne) Elena Sager, Clemens Gnädinger und Eva Pal.
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Singen/Kreis Konstanz. Seit mittlerweile stolzen 25 Jahren setzen sich die Tafeln im Landkreis Konstanz mit viel Herzblut für die Anliegen von Bedürftigen ein. Diese Leistung wurde am Samstag, 21. September, am Singener Heinrich-Weber-Platz gebührend gefeiert.

Zunächst war es dem Vorsitzenden der Tafeln im Landkreis, Udo Engelhardt, von großer Bedeutung, stellvertretend für die Arbeit dieser Institution einige Mitglieder und Helfer auf die Bühne zu holen. Hierzu zählten neben Hildegard Gallenschütz von der Tafel Radolfzell oder Margot Kammerlander von der Stockacher Tafel auch weitere wichtige Stützen im Hintergrund wie Christine König-Ghazouani, die seit vielen Jahren für die Leitung des Zentrallagers in Worblingen zuständig ist, sowie Singens Ladenleiter Clemens Gnädigner. "Ohne diese Menschen können wir unsere Arbeit nicht so bewältigen wie gewohnt."

Breit aufgestelltes Netzwerk

"Die Tafeln hier im Landkreis zeigen, wie wichtig es ist, für alle Menschen da zu sein, die nicht auf der Sonnenseite im Leben stehen", betonte Oberbürgermeister Bernd Häusler in seinem Grußwort. Das Engagement dieser Menschen beweise, dass es viele Menschen gebe, die etwas abgeben und gemeinsam versuchen wollen, die Welt ein Stück weit besser und sozialer zu machen. 
Ähnlich sieht es auch der Sozialdezernent des Landkreises, Stefan Basel. "Trotz vielen, wichtigen Themen wie Mietzuschüssen oder auch einer niedrigen Rente haben es die Tafeln geschafft, ein breit aufgestelltes Netzwerk aufzubauen." Daher möchte man auch weiterhin auf einen intensiven Austausch setzen, um auch in Zukunft weniger Versorgungslücken zu haben.

"Miteinander, nicht gegeneinander"

Der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz verwies in seiner Ansprache auf die Situation, dass man zwar viel Geld investiere, um die Armut zu bekämpfen, dies aber nicht gelinge. "Umso schöner ist es anzusehen, dass die Tafeln durch das Weitergeben von Lebensmitteln sehr erfolgreich Umweltschutz für wenig Geld betreiben und somit zu einem besseren sozialen Miteinander beitragen." Wolfgang Heintschel als Vertreter der LIGA der freien Wohlfahrtspflege bezeichnete die Tafeln im Landkreis als einen "wichtigen Initiator von sozialen Ideen und Initiativen, die im Landkreis große Wirkung gezeigt haben". So habe man unter anderem wieder die Singener Sozialrunde reaktivieren können. "Wir müssen miteinander arbeiten, nicht gegeneinander", stellte Heintschel klar.

Lars Kiefer, Kreisvorsitzender der AWO, betrachtet den Singener Standort als Keimzelle der Kreis-Tafeln, habe hier vor 25 Jahren unter Udo Engelhardt schließlich alles begonnen. "Unter anderem durch das gemeinsame Kochen hat sich hier eine Win-win-Situation ergeben, die bis heute bei allen Tafeln kurze Wege ermöglicht." Die Armut, zeigte Kiefer auf, habe man nicht nötig, was er an den bundesweit zwei Millionen Menschen verdeutlichte, die auf die Tafeln angewiesen sind. Die insgesamt 60.000 Menschen, die sich im Ehrenamt um diese Menschen kümmern, bezeichnete er als "Herzstück der Tafel". Das Café International am Heinrich-Weber-Platz stellte er als ein passendes Beispiel von kultureller Vielfalt dieser Institution heraus. Als Geschenk hatte Kiefer für die Tafeln im Landkreis einen Gutschein für ein Bekochen der AWO mitgebracht. Den kirchlichen Segen gab es schließlich noch von Dekan Matthias Zimmermann, der darauf hinwies, dass die Tafel wie die Vesperkirche auch ein Ort sei, wo Realitäten verändert und geheilt werden. "Hier wird Gemeinschaft geschafft."

Um die Geschlossenheit der Tafeln im Landkreis zu demonstrieren, konnten die Festgäste sich an einem Stand mit einer Bilderstrecke über die aktuelle Arbeit der Tafeln informieren. Darüber hinaus gab es bei der Tombola spannende Preise zu gewinnen. Zudem konnte man sich kulinarisch sowohl an einem von der Tafel und dem Partyservice Ribler zubereiteten Essen sowie mit Kaffee und Kuchen im Tafelladen eindecken, für die musikalische Unterhaltung sorgte der Jungmusiker Lukas Leonbacher. Auch die Jüngsten wurden mit einer spannenden Zaubershow sowie einer kleinen Spielstraße bestens unterhalten.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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