Metallbauer müssen sich neu orientieren
Ein Jahrtausende alter Beruf wird revolutioniert

 Bildungsakademie-Lehrmeister Atlan Thorwirth (l.) im Unterricht mit Meisterschüler Tobias Unsöld. | Foto: Bildungsakademie
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Singen. Auch heute sagen die meisten noch Schmied oder Schlosser: Das Handwerk des Metallbauers hat eine sehr lange Tradition, die bis in die Bronzezeit zurückreicht, also ungefähr so 4.000 Jahre. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Berufsbild so schnell verändert wie nie zuvor. Atlan Thorwirth, Lehrmeister Metallbau in der Bildungsakademie Singen, beschreibt die jüngste Entwicklung des Handwerks: „Es hat sich bei uns im Beruf, vor allem bei den Maschinen, sehr viel getan. Die CNC-Maschinen bereiten CAD-Daten mittlerweile vollautomatisch auf. Ich muss heute als Metallbauer diese Maschinen bedienen können.“

Im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz mit den Landkreisen Tuttlingen, Schwarzwald-Baar, Konstanz, Rottweil und Waldshut gibt es aktuell 264 Metallbau-Betriebe. Der Beruf liegt damit in den Top 10. Auch bei den Ausbildungen ist das Handwerk, Stand 31. Dezember 2022, auf Platz acht gelistet. „Ohne Stahl und Metall geht heute relativ wenig im Handwerk“, so Thorwirth.

Die Bezeichnung Metallbauer gibt es erst seit 1989, als die Berufe Schmied und Schlosser zusammengefasst wurden. Heute können Auszubildende sich in den Fachrichtungen Konstruktionstechnik, Gestaltung oder Fahrzeugbau spezialisieren. Der ursprüngliche Schmied ist im Bereich Metallgestaltung angesiedelt. „Das Freihandschmieden unterrichte ich auch noch so wie es vor 1000 Jahren gemacht wurde“, beschreibt Thorwirth. Denn auch diese handwerkliche Basis braucht es, trotz aller virtueller Unterstützung heute eben auch noch.

Eine Ausbildung dauert im Normalfall dreieinhalb Jahre. Die Auszubildenden lernen, vereinfacht zusammengefasst, die Herstellung, das Formen und Montieren von Metallkonstruktionen. „Metallbau ist sehr abwechslungsreich. Viele Berufe fallen darunter, zum Beispiel der klassische Schmied, Geländerbau, Treppenbau und Stahlhallenbau. Der Fassadenbau trennt sich gerade als Beruf ab, wird in der Regel aber noch oft von den Metallbauern übernommen. Dann haben wir den Fensterbau, mit Alufenstern überwiegend, und den Fahrzeugbau. Hier reden wir nicht von Autos, sondern zum Beispiel von Anhängern, hauptsächlich in Sonderformen die es in der Serie nicht gibt“, erläutert Thorwirth.

Vom Meister zum Lehrmeister

In der Bildungsakademie Singen unterrichtet der Metallbauermeister die Berufsorientierung, die überbetriebliche Ausbildung und Meistervorbereitungskurse. Seinen eigenen Meister hat er 2001 in der Gewerbeakademie Konstanz, dem Vorgänger der Bildungsakademie, gemacht, bevor er zehn Jahre später als Lehrmeister einstieg.

Seine Berufswahl legt Thorwirth interessierten Schülern nahe. Die Berufsaussichten seien super. „Ich habe viele Möglichkeiten, mich weiterzubilden. Nach der Ausbildung kann ich den Techniker oder den Handwerksmeister machen und könnte letztendlich noch den Ingenieur hintendrauf setzen.“

Die Bildungsakademie Singen bietet den Meisterkurs Metallbau Teil I und II in Vollzeit an. Die Weiterbildung im kommenden Jahr ist jedoch bereits belegt. Anmeldungen für den viermonatigen Meistervorbereitungskurs ab 3. Februar 2025 werden bereits angenommen, so die Information der Bildungsakademie.

Mehr Informationen und Anmeldung unter www.bildungsakademie.de oder bei Stefanie Ende, 07731 83277-589, stefanie.ende@hwk-konstanz.de.

Quelle: Handwerkskammer Konstanz, Pressestelle, Anja d'Oleire-Oltmanns

 Bildungsakademie-Lehrmeister Atlan Thorwirth (l.) im Unterricht mit Meisterschüler Tobias Unsöld. | Foto: Bildungsakademie
 Bildungsakademie-Lehrmeister Atlan Thorwirth zeigt ein traditionelles Handwerkszeichen seines Berufs: Hammer und Zange gekreuzt. | Foto: Bildungsakademie
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Presseinfo aus Singen

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