Die Rückblicke auf 2018 vom WOCHENBLATT
Ein heißes Jahr in jeglicher Hinsicht

Abriss Holzerbau Zoll | Foto: Ein der vielen Baustellen in Singen: Holzerbauz und das ehemalige Hauptzollamt müssen Platz machen für das neue »Cano«. Gleichzeitig wird der Bahnhofplatz umgebaut. swb-Bild: stm
  • Abriss Holzerbau Zoll
  • Foto: Ein der vielen Baustellen in Singen: Holzerbauz und das ehemalige Hauptzollamt müssen Platz machen für das neue »Cano«. Gleichzeitig wird der Bahnhofplatz umgebaut. swb-Bild: stm
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Singen/ Hegau. Es war fürwahr ein heißes Jahr. Sogar das heißeste überhaupt, seit die Temperaturen für die Statistik ausgewertet werden, wie nun kurz vor dem Weihnachtsfest vermeldet wurde. Zwar konnte der Wert des tiefsten Wasserstandes im Bodensee nicht geschlagen werden, im Rhein allerdings nahm die Verlandung im Laufe des Sommers historische Ausmaße an, deren Folgen noch gar nicht genau abgeschätzt werden können. Und auch die Landwirte können dieses Jahr nicht nur in Verlusten ausdrücken, denn mehr als nur die Ernte hat Schaden genommen.
Heiß war das Jahr 2018 freilich in vielfacher Hinsicht. Zum Beispiel durch die überhitzte Baukonjunktur, die bei so manchem Projekt für unliebsame Überraschungen sorgte. Kein Wunder, denn gebaut wurde noch nie so viel wie in diesem Jahr. Singen ist zum Beispiel von der Hohentwielstadt zur »Kranstadt« geworden durch die Baustellen am CANO, Bahnhofsplatz, Herz-Jesu-Platz, Kunsthallenareal, Masurenstraße, am MAC, Takeda im Süden und noch viele weitere Bauprojekte, in Stockach ging es um ganz viel verbesserte Verkehrsinfrastruktur und das geht auch noch in den nächsten Jahren so weiter, in Radolfzell mit Schulneubau, Montessori-Kinderhaus und dem Großprojekt Konstanzer Straße, in Gottmadingen mit Brückenbau und einem sich rasend schnell mit Constellium füllenden Gewerbegebiet, in Volkertshausen mit dem Hallen- und Clubheimbau, in Steißlingen mit dem Riesenanbau am Helianthum, dem nächsten Kindergartenanbau, in Engen mit dem Pflegeheimneubau vor der Stadt und Grundschulerweiterung, in Hilzingen mit Schulerweiterung und dem Start für einen neuen Ortskern, in Rielasingen-Worblingen mit Sozialwohnungen und Anschluss-Unterbringung, in Orsingen-Nenzingen mit Kindergarten und Feuerwehr-Erweiterung, und und und. Das wird sich auch in 2019 so fortsetzen, wenn man nur dran denkt, wo überall bereits wieder Kindergartenplätze fehlen.
Politisch war dieses Jahr nicht weniger heiß gewesen, denn, dass sich vorgezogene Neuwahlen in Moos und Volkertshausen wie für die Nachfolge des Landrats ankündigen würden, hatten sicher nur die wenigsten auf dem Plan gehabt. Die Gailinger Bürgermeisterwahl war nicht weniger heiß, vor allem das Warten auf die Kandidaten, die meist erst ganz kurz vor dem Ende der Bewerbungsfrist auftreten.
Auch in der Wirtschaft ging es nicht weniger heiß her. Das fing gleich schon im Januar an, als die Traditionsmarke Hügli, und damit auch der Standort in Radolfzell mit 600 Mitarbeitern, per Aktienübernahme an den Basler Fleisch- und Convinience-Konzern »Bell Food« überging. Gestreikt wurde schon Anfang des Jahres in der Metallindustrie für satte Gehaltssteigerungen, im März folgten die Mitarbeiter der Gesundheitsberufe in Singen wie Konstanz. Heiße Suppen werden gerade auch bei der Maggi gekocht, wo nach 14 Jahren im September mit einem Warnstreik Zeichen gesetzt werden sollten, was aber nur in Sachen Gehalt gelang. Und das Beste kommt auch dieses Jahr bekannterweise immer zum Schluss: der Verkauf der Singener Eisengießerei durch den Georg Fischer-Konzern war ein regelrechter Paukenschlag, mit der der Konzern seine fast 120-Jährige Präsenz im Hegau beendet. Über noch viel mehr heiße Momente berichten die Jahresrückblicke des WOCHENBLATT in dieser Print-Ausgabe.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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