Marinemusikkorps in Singen
Ein Benefizkonzert vereint den hohen Norden mit dem tiefen Süden

- Das hochprofessionelle Marinekorps Wilhelmshaven unter Leitung von Fregattenkapitän Matthias Prock beim Benefizkonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Blasorchesters der Stadt Singen zugunsten der Lebenshilfe Hegau-Bodensee.
- Foto: Bernhard Grunewald
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Singen. Singens Stadthalle war am Dienstagabend, 11. März, würdiger Schauplatz eines beeindruckenden Benefizkonzerts des Marinemusikkorps Wilhelmshaven anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Blasorchesters Singen. Dessen Vorsitzender Andreas Krieg konnte zahlreiche Vereinsmitglieder und Musikliebhaber im gut gefüllten Saal begrüßen, darunter auch Singens OB Bernd Häusler, Mitglieder des Gemeinderates, Ehrenmitglieder und Förderer des Traditionsvereins.
Sein Dank galt dabei insbesondere „der Sparkasse Hegau-Bodensee für deren großzügige Förderung unseres Konzerts aus dem Topf des PS-Sparens und die tolle Unterstützung“. Sein besonderes Lob galt Hauptbootsmann Jannik Schulze für die Organisation der Konzertreise, welche mit Trompeter Niccolo Welsch auch „ein Kind dieser Stadt, groß geworden auf der Musikinsel und ein geschätztes Mitglied unseres Orchesters“, zurück nach Singen führte. „Wir sind stolz auf Dich“, so Krieg.
Extra-Beifall bekam auch Klarinettistin Simone Knäble aus Konstanz, ebenfalls Hauptbootmann, die mit weiteren Musikern kurzfristig für erkrankte Korpsmitglieder eingesprungen war. Die Tradition der Militärmusik in Wilhelmshaven - mit aktuell 8.000 Soldatinnen und Soldaten immerhin Deutschlands größter Marinestandort - geht auf das Jahr 1852 zurück. Das heutige Musikkorps wurde 2019 in Dienst gestellt und steht längst gleichwertig neben den übrigen Traditionskorps der Bundeswehr.
Seitheriger Leiter ist Fregattenkapitän Matthias Prock, der erste musikalische Erfahrungen einst bei den Regensburger Domspatzen sammelte und mittlerweile eine steile Kapellmeister-Karriere vorweisen kann - bei über 200 Staatsbesuchen empfing er unter anderem auch Papst Benedikt XVI. und Präsident Barack Obama musikalisch. Prock begann mit einem Augenzwinkern: „845 Kilometer liegen Singen und Wilhelmshaven zwar auseinander, aber Singen liegt bundesweit ebenso auf Platz vier wie Wilhelmshaven - Singen bei den Sonnentagen, Wilhelmshaven bei den Regentagen.“
Sein 57-köpfiges, reinweg mit exzellenten Musikerinnen und Musikern besetztes Musikkorps im blauen Tuch der Marine spielte in der Folge eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne, wobei „Hamburg - das Tor zur Welt“ besonders beeindruckte: Untermalt von szenischen Einspielungen aus der wechselvollen Geschichte der alten Hansestadt - sie ist mit über 1.000 Häfen in 180 Ländern der Welt verbunden - wurden im Publikum überaus bekannte Klassiker aus und über Hamburg intoniert.
Nach einer Pause und einem Potpourri aus „My Fair Lady“ und dem gar 16 Melodien umfassenden Liederreigen „Große Fahrt voraus“ gab es stehende Ovationen der Gäste, die mit Zugaben wie „Lilli Marlen“ und abschließend dem Liedstück „Wir sind Kameraden auf See“ belohnt wurden. „Fabelhaft, stimmungsvoll, schwungvoll“, fasste OB Bernd Häusler das exzellente Benefizkonzert des Musikkorps zusammen.
Für den Vorsitzenden der Lebenshilfe Hegau-Bodensee, der leider verhindert war, überbrachte Bruni Teuber den ausdrücklichen Dank an alle Beteiligten des Abends - der Erlös des Benefizkonzerts geht auf ausdrücklichen Wunsch des Blasorchesters der Stadt Singen an diesen wichtigen Verein, der Menschen mit Beeinträchtigungen seit Jahr und Tag hilft, damit sie an unserer Gesellschaft teilhaben können. Die Übergabe erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.



Autor:Bernhard Grunewald aus Singen |
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