Ärger über angekündigte Bauzeit bis nach 2040
Dr. Jurisch: "Wir werden bei der Gäubahn im Süden alleine gelassen"

Symbolbild Gäubahn, Bahnhof Singen | Foto: of/ Archiv
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Kreis Konstanz. Die Verzögerungen beim Ausbau des Südabschnitts der Gäubahn von Böblingen bis zur Schweizer Grenze sorgen weiterhin für Unmut. Bei der Auftaktveranstaltung zum Gäubahn-Abschnitt Süd der Deutschen Bahn in Sulz am Neckar wurde bekannt, dass die Fertigstellung der Strecke erst Mitte bis Ende der 2040er Jahre erwartet wird. Für die FDP-Bundestagsabgeordnete Ann-Veruschka Jurisch aus Konstanz ist ein solcher Zeitrahmen nicht hinnehmbar: „Eine Bauzeit von über 20 Jahren, beginnend mit der geplanten Kappung der Panoramastrecke in Stuttgart-Vaihingen ab 2026, ist absolut inakzeptabel!“

Jurisch betont die negativen Auswirkungen für die Region Konstanz. Die geplanten Streckensperrungen während des Ausbaus würden eine jahrelange Unterbrechung des Zugverkehrs bedeuten, wodurch die Region ihren direkten Anschluss ans Fernverkehrsnetz verlieren würde. Die Abgeordnete fordert daher von der Deutschen Bahn, den Ausbau des Südabschnitts mit demselben Tempo voranzutreiben, wie es beim Bau des Pfaffensteigtunnels aktuell gezeigt wird.

Zwar sieht das im April 2024 vorgestellte Kompensationspaket des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg Verbesserungen vor, doch profitiere vor allem der Norden der Gäubahnstrecke und nicht der Südabschnitt. Jurisch kritisiert: „Es ist enttäuschend, dass der Süden offenbar nicht den gleichen Stellenwert im Landesverkehrsministerium genießt wie der Norden. Wir werden mit unseren Problemen alleine gelassen.“

Auch die von Jurisch wiederholt geforderte Kompensation durch den Hochrhein-Bodensee-Express (HBE), der ab 2027/28 nach Basel verkehren soll, bleibt umstritten. Sie fordert 16 Zugpaare im Stundentakt, während das Land bislang nur neun Zugpaare im Zweistundentakt finanziert. „Wenn das Land für den Nordabschnitt über eine Million zusätzliche Zugkilometer finanziert, sollte es auch die nötigen Zugkilometer im Süden bereitstellen. Der HBE wäre eine echte Alternative zur Abkopplung durch die Gäubahn“, ist die Abgeordnete überzeugt.

Mit Blick auf die steigende Bedeutung des Bahnverkehrs für die Mobilität und den Klimaschutz bleibt Jurisch bei ihrer Forderung nach fairer Behandlung des Südens: „Wir brauchen eine gleichwertige Lösung für die Menschen im Süden, und zwar jetzt.“

Quelle: Wahlkreisbüro Dr. Jurisch, Carina Müller

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Presseinfo aus Singen

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