Dr. Artur Sauter im Alter von 90 Jahren in Singen verstorben
Die starke Stimme für den Handel ist verstummt

Artur Sauter | Foto: Artur Sauter (im Bild mit Wolfgang Leiber) auf dem Singener Rathausplatz - als die Bären für das Jubiläum der August-Ruf-Straße anrollten. swb-Bild: of/ Archiv
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Singen (of). Singen muss Abschied nehmen von einem großen Kämpfer für eine lebendige Singener Einkaufsinnenstadt. Dr. Artur Sauter ist im Alter von 90 Jahren am 27. April im Singener Klinikum verstorben. Schon einige Jahre war er Bewohner des Haus am Hohentwiel gewesen aufgrund einer Parkinson-Erkrankung ober trotzdem noch wacher Teilhaber an Themen aus der Stadt. Eine Trauerfeier findet am Freitag, 11. Mai, 14 Uhr, auf dem Waldfriedhof Singen statt, wurde erst an diesem Freitag übermittelt.

Artur Sauter wurde 1928 in Singen geboren und sein Vater als Apotheker hatte ihn geprägt: Artur Sauter trat in seine Fußstapfen. Mit dem Staatsexamen der Pharmazie in der Tasche und anschließender Promotion kam er aus Erlangen zurück in die Region. Nach einer Anstellung in Konstanz übernahm er, frisch vermählt mit seiner Frau Anny, die väterliche „Ekkehard-Apotheke“, aus der dann die Apotheke Sauter als Marke wurde, ergänzt die die Drogerie/Parfümerie seiner Frau und dem Fotogeschäft als weiteren Geschäftszweig. Bis ins hohe Alter hat er diese Apotheke verkörpert, die heute noch als „Sauter“ firmiert.

Artur Sauter war einer der Männer, die nicht nur über die Türschwelle ihre Geschäfts hinaus schauten, sondern die Einkaufsstadt Singen auch immer zum strahlen bringen wollten. Und was Visionen betrifft, da war er beharrlich: Vier Oberbürgermeister, von Friedhelm Möhrle über Andreas Renner, Oliver Ehret und aktuell Bernd Häusler bekamen des öfteren die Leviten von ihm gelesen, was in Singen alles besser gemacht werden könnte. Und das lange auch von Amts wegen: Schon 1976 übernahm er die Führung des Handelsverband (damals noch Einzelhandelsverband) für Singen bis zum 70. Geburtstag. Er kämpfte für die Fußgängerzone August-Ruf-Straße, legendär war die von ihm initiierte „Bären-Aktion“ zum 25. Geburtstag der Fußgängerzone, die in einzelnen Exemplaren bis heute Nachwirkt und für Dr. Sauter die Einkaufsstadt in eine Reihe mit Zürich stellte. Und Singen wollte er gerne immer in Sachen Handel in der ersten Reihe sehen, wie er oft betonte. Und über das Wie gab es da doch auch immer ganz interessante Diskurse. Singens OB Bernd Häusler brachte es in einem Nachruf auf den Punkt: „Seine kritische wie konstruktive Mitarbeit hat die daraus entstanden Entwicklungen Singen zu einem modernen und attraktiven Einkaufsmagneten der Region maßgeblich gefördert.“

Dr. Artur Sauter war Gründungsmitglied des Lions-Club Singen, zu dessen 25. Geburtstag vor vier Jahren geehrt wurde. Der Lionsclub sah sich wiederum der Unterstützung des Singener Kunstmuseums verpflichtet, denn auch Singen als Kulturstadt war eine der Visionen von Dr. Sauter. Zum 70. Geburtstag 1998 gab es für seinen beherzten Einsatz das Verdienstkreuz am Bande, im Nachgang zu seinem 80. Geburtstag wurde er mit der Singener Bürgermedaille gewürdigt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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