Neues Schulprojekt „Time out School“ startet
Die „Auszeit“ als Chance
Singen (of). Prominenten Besuch bekam das neue Schulprojekt „Time out School“ (TOS) in Singen am Montag zum offiziellen Start. Staatsekretärin Marion von Wartenberg war mit einigen Mitarbeitern aus dem Kultusministerium nach Singen in den alten Sandsteinbau des Hauptzollamts gekommen um sich aus erste Hand über das Projekt zu informieren – und um der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung für das Projekt beizuwohnen.
Für die Staatsekretärin ist das Thema nicht neu. „Schulabstinenz“ ist ein Problem mit vielen Ursachen und auch vielen Spielarten, bei denen Hilfe allerdings früh einsetzen muss, damit soziale Kompetenzen nicht ganz verkümmern oder ein Schulabschluss selbst gar nicht erreicht wird und oft gar nicht mehr erreicht werden will. Auch in Singen ist das ein Problem. „Wir standen in Singen schon immer vor großen Herausforderungen“, sagte Landtagsabgeordneter Hans-Peter Storz, der das Projekt ebenfalls unterstützt hat.
Federführend haben Peter Peschka und Nicole Römer, Marcek da Rin und Jürgen Napel die Idee der „Time Out School“ voran getrieben. „8-4-2“ ist die Vision von Peter Peschka: "Wenn es uns gelingt, dass von acht Schülern vier einen Schulabschluss schaffen, zwei davon eine Berufsausbildung beginnen und auch abschließen, dann haben wir ansatzweise das erreicht, was wir erreichen wollen". Für die nächsten drei Jahre ist das Projekt erst einmal aufgestellt, versicherte Marion von Wartenberg beim Ortstermin. Dann soll Bilanz gezogen werden, wie es weiter gehen kann. Nachdem die noch leeren Räume möbliert werden, soll der Start nach den Herbstferien vollzogen werden, wurde nun angekündigt.
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Verein „Menschen helfen“, dem Schulamt Konstanz, dem Singener Kinderheim St. Peter und Paul und der Stadt Singen, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, versicherte Singens OB Bernd Häusler.
Die Jugendlichen ab der 5. Klasse bekommen in der Schule eine sehr individuelle Förderung, bei der auch Praxisvermittlung eine große Rolle spielt, wie Nicole Römer erklärte. Die „Time out School“ will, in Zusammenarbeit mit allen Schulen in der Stadt aber auch präventiv tätig werden, damit eine Aufnahme in die TOS eventuell auch vermieden werden kann. Die Beratungen solle schon einsetzen, wenn erste Auffälligkeiten für „Schulmüdigkeit“, aus welchen Gründen auch immer, sichtbar werden, wurde im Beisein der Staatssekretärin vermittelt. „Das Projekt ist zwar nur ein ganz kleiner Baustein in der Bildungslandschaft - für die Schüler kann das aber lebenswichtig sein“, sagte Schulamtsleiter Karlheinz Deußen. Das entspricht auch einem Wunsch der Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Beatrix Gabele: "Die Eltern sollten frühzeitig mit einbezogen werden".
Für das Projekt „Time out School“ ist der Verein „Menschen helfen“ auf Sponsoren und Spender angewiesen. Die Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau hat die Rolle des Hauptsponsors übernommen.
Mehr dazu auch unter www.menschen-helfen-im-Hegau.de
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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