Theater sogar mit „Losung" gewürzt
Der Wolf geht um
Singen. Der Wolf geht um in der Singener Hardtschule, jedoch lediglich als Theaterstück. Denn mittlerweile hat es Canis Lupus sogar auf die Bühne geschafft, als artgerechte Unterhaltung sozusagen. Unterstützt von Fräulein Brehm, die das Tierleben vom Graupelz oder auch Isegrim hautnah den rund 100 SchülerInnen im Alter von acht bis zehn Jahren näherbrachte.
Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Bis Ende der 1990er Jahre niemand mehr. Doch seitdem ist der Wolf wieder in deutschen Wäldern heimisch. Dabei wurde klar, Schäfer und Viehzüchter jammern, Wanderer sorgen sich und Naturschützer jubeln.
Daniela Zähl, ausgebildete Schauspielerin, verkörperte optimal die „Tiererklärerin", die auch ganze Schulklassen begeistern kann. Und das tat sie, denn die rund 100 SchülerInnen übten sich in Wissbegierde, Neugier sowie Toleranz.
Wer weiß schließlich schon, dass der Wolf in Deutschland mittlerweile gute Bedingungen zum Heimisch-werden vorfindet, er 60 bis 70 Kilometer täglich umherzieht, nach dem Motto „das Wandern ist des Wolfes Lust"?
Wölfe markieren ihr Revier durch Geruchsmarkierungen, Heulen, Pfoten scharren oder Losungen. Dies sind ausgeschlungene Reste von Fell und Knochen. Die Kinder waren fasziniert, vor allem als Fräulein Brehm eine solche Losung durch die Schulreihen zeigte. Da kam aber dann doch kurzzeitig ein lang gezogenes „Iiiigitt" auf.
Allerlei Wissenswertes über Canis Lupus konnte Fräulein Brehm, angelehnt an ihren im 19. Jahrhundert lebenden Vorfahren und Naturforscher Alfred Brehm, der das Buch „Brehms Tierleben" schrieb, ausführen.
Nach der Ausführung stellten die Kinder diverse Fragen zum Thema, zum Beispiel: Wie alt wird ein Wolf? Zwölf bis 13 Jahre. Wie viel Nachwuchs bekommt eine Wölfin? Bis zu acht Welpen. Können Wölfe Hunde machen? Jein.
Das Fazit dieser wundervollen Unterrichtsstunde: Wölfe sind nicht böse und müssen ausgerottet werden, sie sind Teil unseres Öko-Systems und gehören dazu. „Einem Wolf in freier Natur zu begegnen ist ein sehr, sehr seltener Zufall", so Fräulein Brehm, die nun schon seit sieben Jahren mit diesem tollen Projekt durch die Schulen tourt und die damit Emotionen, Bewusstsein und Verständnis aufbringen will.
Dies ist ihr durchaus auf wundersame und einfühlsame Art und Weise in der Hardtschule gelungen. Ein tolles Projekt, welches von der städtischen Klimaschutzmanagerin Johanna Volz organisiert wurde und welches bei Schulleiterin Katharina Ache- Hirschmann auf offene Ohren traf.
„Dies ist ein Thema, welches die Kinder wahnsinnig interessiert. Zudem wollten wir ihnen das Zurückkommen in den Schulalltag erleichtern, denn durch Corona haben sie so viel durchlitten", erklärte abschließend die Rektorin.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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