Zwischenbilanz beim Verein der Jenischen
Der Kampf ist lange noch nicht zuende

Der Vorsitzende des Landesverbands der Jenischen rund Reisenden, Alexander Flügler, mit der Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger bei der Hauptversammlung in den Räumen der Thüga. Wehinger versprach, zur Anerkennung als Minderheit und wegen eines geplanten Kulturzentrums noch mal beim Ministerpräsidenten vorzusprechen. | Foto: Fiedler
  • Der Vorsitzende des Landesverbands der Jenischen rund Reisenden, Alexander Flügler, mit der Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger bei der Hauptversammlung in den Räumen der Thüga. Wehinger versprach, zur Anerkennung als Minderheit und wegen eines geplanten Kulturzentrums noch mal beim Ministerpräsidenten vorzusprechen.
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Singen. Der Landesverband der Jenischen für das Volk der Fahrenden hielt kürzlich in Singen in den Räumen der Thüga Energie seine Hauptversammlung ab und musste dabei feststellen, dass viele der gesteckten Ziele eigentlich noch großer Ferne liegen. Denn den Jenischen geht es nach wie vor darum, endlich bundesweit als Minderheit endlich anerkannt zu werden, wie das zum Beispiel hierzulande bei den Sorben wie den Friesen geschehen ist, wie der Vorsitzende Alexander Flügler bemerkte. Trotz diversen Besuchen bei ranghohen Politikern bis hin zu Bundespräsident Steinmeier oder auch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann habe sich nicht wirklich was bewegt, bedauerte Flügler. Dabei gebe es alleine im Raum Singen rund 800 Vertreter der Volksgruppe, das sei schon eine bedeutende Minderheit für die Region. 

Schon seit 20 Jahren wäre der Kampf und trotz aller Versprechen werde das wohl danach gleich wieder vergessen, klagte Alexander Flügler in seinem Vortrag. Immerhin habe man in den erneuten Anstrengungen erreicht, einen Zentralrat der Jenischen und Reisenden zu installieren, es sei eine Anhörung im Europäischen Parlament gewährt worden, da es das Volk der Jenischen auch in Frankreich und England, in der Schweiz und in Österreich gebe. Man brauche aber einen Staatsvertrag, wie er ja auch mit dem Volk der Sinti und Roma geschlossen worden sei.

Immerhin waren zu der Versammlung auch die Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger (Grüne) und Hans-Peter Storz (SPD) gekommen, die nochmals ihre Unterstützung zusicherten. Dorothea Wehinger wolle in der Sache auch nochmal beim Ministerpräsidenten vorsprechen, denn dem Verband der Jenischen geht es ja auch um ein jenisches Kulturzentrum, in dem einerseits die jenischen eine Heimat haben, zum anderen die besondere Kultur der Reisenden und Fahrenden auch vermittelt werden könne. Dazu gab immerhin der ebenfalls anwesende Singener OB Bernd Häusler laut Alexander Flügler die Zusage, ein solches Zentrum seitens der Stadt dann auch personell mit der Schaffung einer Stelle zu unterstützen. Doch dafür müsse dieses Zentrum, für das Alexander Flügler schon vor Jahren einen möglichen Standort wie auch schon Skizzen vorstellte, eben auch endlich mal Fortschritte machen, meinte dieser.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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