Bilanz des diesjährigen Hohentwielfestivals
"Der Hohentwiel war wieder voll im Fokus"
Singen. Am vergangenen Wochenende ging mit dem Konzert von Joss Stone das beliebte Hohentwielfestival zu Ende. Zeit also, um für den Publikumsmagneten Bilanz zu ziehen.
"Man hat deutlich gesehen, dass die Leute wieder öfter unterwegs sind", erläuterte Roland Frank, Geschäftsführer Kultur und Tourismus Singen auf Anfrage des WOCHENBLATTs. "Der Hohentwiel war mit all seinen Veranstaltungen wieder voll im Fokus." Besonders freute den KTS-Geschäftsführer der Zulauf des Burgfestes, so konnte man in diesem Jahr rund 7.000 BesucherInnen auf der Festung begrüßen. Allen voran das neue Konzept mit Veranstaltungen auf der oberen Burgfestung kam beim Publikum sehr gut an, so strömten Frank zufolge "hunderte von Besuchern" zu diesem Teil der Festungsruine. Bezüglich des großen, mit 700 BesucherInnen restlos ausverkaufte Blasorchster-Konzertes war man am Ende glücklich, dies trotz schlechter Wettervorhersagen durchziehen zu können. Nicht vergessen möchte er dabei auch die Arbeit der zahlreichen Helfer rund um das Festival wie ehrenamtliche Helfer, Techniker oder auch Streckenposten: "Es ist unglaublich wertvoll, solche Unterstützung zu haben. Ohne diese wäre eine ordentliche Durchführung des Festivals nicht möglich gewesen."
Ähnliches kann auch Dieter Bös, Geschäftsführer von KOKON Entertainment sagen. "Es waren zwar alle drei Konzerte nicht ganz ausverkauft, für uns jedoch sehr zufriedenstellend besucht." Besonders gefreut habe ihn, dass alle Künstler von der einmaligen Location des Hohentwiels restlos begeistert waren.
Insgesamt kann man die drei Konzerte, vor allem aufgrund ihres Abwechslungsreichtums, als musikalische Volltreffer der Veranstalter bezeichnen. Den Auftakt hierbei machte mit Philipp Poisel am 21. Juli einer der spannendsten und interessantesten Singer-Songwriter unserer Zeit. Dieser wusste durch seine zutiefst poetischen und tiefgehenden Texte, vor allem aber durch seine authentische und sympathische Art und Weise das Publikum mit Songs wie "Eiserner Steg", Wie kann ein Mensch das ertragen" und "Ich will nur" auf seine Seite ziehen zu begeistern. Zudem verblüffte er das Publikum am Ende mit einer kleine Breakdance-Einlage.
Einen musikalischen Totalabriss erlebte der Hohentwiel am 22. Juli, als mit LaBrassBanda einer der angesagtesten Brass-Bands Deutschlands zu Gast waren. Mit ihrem Mix aus neuer Volksmusik, Brass, Reggae und Ska-Punk und Songs wie "Autobahn", Ringlbluame" oder auch "Nackert", welches die Band 2012 zum ESC-Vorentscheid ablieferter, brachten die acht Jungs aus Übersee am Chiemsee die Karlsbastion zum Beben.
Eine gehörige Portion modernen Soul und Jazz brachte am 23. Juli die Engländerin Joss Stone nach Singen. Die Grammy-Gewinnerin, die schon des Öfteren nicht umsonst mit der "Queen of Soul" Aretha Franklin verglichen wurde, zeigte durch ihre unvergleichliche Stimme und abwechslungsreichen Songs wie "Super Duper Love", "Tell Me Bout It", "When You're In Love" sowie mehreren Medleys von ihrer samten, aber auch rockigen und wilden Seite. Beim letzten Medley des Abend kamen dabei Klassiker wie "Piece Of My Heart" von Janis Joplin nicht zu kurz.
Zu kurz werden laut Dieter Bös das Publikum auch im nächsten Jahr nicht kommen: "Für 2024 stehen wir mit hoch interessanten Bands und Künstlern in Verhandlungen und wir werden wohl schon bald mit den ersten Acts in den Vorverkauf gehen können." Vorboten, welche Festivalliebhaber unterm Hohentwiel schon jetzt mit den Ohren schlackern lassen dürften.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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