OB Bernd Häusler im WOCHENBLATT-Interview / Rückstand beim Wohnungsbau
Der Bürgermeister-Vorschlag kommt im September

Foto: Singens OB Bernd Häusler (im Bild mit Stadtrat Manfred Bassler) bei seiner Vereidigung im letzten Oktober. swb-Bild: of/Archiv
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Singen (of). Gut ein Jahr ist Singens OB Bernd Häusler gewählt und dieses erste Jahr hat es ganz schön in sich gehabt. Die Finanzprobleme der GVV, die die Stadt Singen erst einmal über 20 Millionen Euro kosten, dazu kamen die Komplikationen beim Kunstmuseum, die nun am 12. September zu einem glücklichen Ende finden und die enorm aufwändige Vorbereitung der Bauleitplanungen für das Shopping-Center am Bahnhofplatz, das der ECE Konzern bauen will. Diese Planung sollte auch zum Symbol für eine neue Transparenz für die Bürger in der Stadt werden. Baustellen gibt es freilich noch eine ganze Menge in Singen, wie der zweite Teil des Sommerinterviews mit OB Häusler deutlich macht.
Frage: Herr Häusler, wie geht es nun in Sachen Bürgermeister weiter. Immerhin gibt es von der SPD als Opposition den Vorstoß, dass Singen einen Baubürgermeister brauche?
Bernd Häusler: Auch die Grünen haben schon mal nachgefragt, wann das mit dem Bürgermeister entschieden wird. Ich werde im nächsten Ausschuss für Verwaltung und Finanzen am 23. September einen Vorschlag machen und dann sehen, ob dem die Fraktionen folgen wollen.
Frage: Das heißt, es wird mindestens Jahreswechsel, bis die Personalie entschieden ist?
Bernd Häusler: Durch die Fristen der Ausschreibungen werden wir wohl frühestens Anfang Dezmber entscheiden können. Dann ist es die Frage, wann die entsprechende Person zur Verfügung stehen würde?
Frage: Wäre es auch für Sie ein Baubürgermeister?
Bernd Häusler: Das wird man erst am 23. September erfahren können.
Frage: Der Wahlkampf im letzten Jahr war auch durch den Mangel an bezahlbarem Wohnraum geprägt. Sie wollten hier schnell reagieren. Hat die GVV-Krise Sie hier weit zurückgeworfen?
Bernd Häusler: Es ist natürlich ärgerlich, dass die GVV in den letzten Jahren ihren Wohnungsbestand immer mehr verkleinert hat um damit Prestigeobjekte wie den Hegau-Tower zu finanzieren und zudem im verbliebenen Bestand nun auch im sanitären wie energetischen Bereich ein erheblicher Nachholbedarf besteht.
Nun sind wir stärker auf private Bauträger und die Genossenschaften angewiesen. Private habe schon für die Übernahme von begonnenen GVV-Projekten angeklopft. Es gibt Interessenten in der Max-Porzig-Straße wie auch in der Worblinger Straße.
Frage: Aber nur für Eigentumswohnungen!
Bernd Häusler: Bei diesen Objekten ja. Wir selbst haben inzwischen die Ausschreibung für den Verkauf des Grundstücks am Malvenweg (ehemaliges Herler-Heim) fertig, das explizit nur an ein Unternehmen verkauft werden soll, das hier günstige Mietwohnungen anbieten wird. Da wird sich der Kreis natürlich reduzieren. Wir hoffen, dass sich die Genossenschaften hier interessieren.
Frage: Gibt es inzwischen eine Erhebung, wo in Singen überall noch gebaut werden könnte um den Wohungsbau zu forcieren?
Bernd Häusler: Die gibt es. Wer allerdings die Karte von Singen mal genauer anschaut, wird schnell sehen, dass so viel gar nicht verfügbar ist. Es gibt zum Beispiel viele Flächen, die sich gerade die Genossenschaften als Reserveflächen gesichert haben. Die Genossenschaften gehen da lieber an neue Grundstücke ran. Eine Nachverdichtung ist nicht die beste Lösung, weil auch wertvoller Grund und Wohnklima verloren ginge.
Frage: Kann da das Sanierungsgebiet Scheffel-Areal zum Leuchtturm-Projekt werden?
Bernd Häusler: Wir hatten vor einigen Tagen weitere Gespräche mit dem Regierungspräsidium. Die haben viele Mittel übrig und wären sehr dankbar, dass wir hier schnell mit der Umsetzung beginnen. Es ist gut, dass wir jetzt das Conti bald abreissen können.
Frage: Wird es nach der neuen Blockbildung im Gemeinderat schwieriger für Sie Mehrheiten zu finden?
Bernd Häusler: Das war erst mal Politik, bei der jeder im Hintergrund taktiert hat wegen der Größe der Ausschüsse. Das ist halt jetzt so. Ich hoffe, dass wir weiter mit großen Mehrheiten die Probleme der Stadt lösen können.
Das Gespräch führte Oliver Fiedler

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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