Ausstellung zur Woche der Armut in Singen
Der Armut ein Gesicht gegeben

Beim gemeinsamen Foto mit den Beteiligten der Ausstellung: die Landratsabgeordneten Hans-Peter Storz und Saskia Frank, PB Bernd Häusler, die AWO Kreisgeschäftsführerin Regina Brütsch und Mirja Zahirovic vom Verein Kinderchancen und dem Quartiersbüro Singen Süd. | Foto: Fiedler
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  • Beim gemeinsamen Foto mit den Beteiligten der Ausstellung: die Landratsabgeordneten Hans-Peter Storz und Saskia Frank, PB Bernd Häusler, die AWO Kreisgeschäftsführerin Regina Brütsch und Mirja Zahirovic vom Verein Kinderchancen und dem Quartiersbüro Singen Süd.
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Singen. Auch in diesem Jahr ging es in Singen im Rahmen der "Landearmutswoche" durch die Singener Soziakrunde darum, der Armut ein Gesicht zu geben um dem Thema auch mehr Präsenz in der Öffentlichkeit zu geben. Das geschah in diesem Jahr in Form einer Fotoausstellung mit Gesichern der Armut, die erstmals in der Hoffnung auf eine bessere Wahrnehmung im Umfeld des Singener Wochenmarkts im Quartiersbüro Singen Mitte durchgeführt wurde.
Im Rahmen der Eröffnung freute sich OB Bernd Häusler über das Engagement der Singener Sozialrunde, die diese Landesarmutswoche nutzten, um das Thema Armut in die Öffentlichkeit zu setzen, weil viele Menschen eben doch lieber wegschauen zum einen, zum anderen sich Armut lieber versteckt, und Menschen dadurch an den Rand der Gesellschaft abgedrängt werde. Die AWO-Kreisgeschäftsführerin Regina Brütsch machte in ihrem Grußwort deutlich, dass man in dieser Ausstellung nur Frauen zu sehen bekommen, weil auch Frauen viel stärker von Armut betroffen seien, aber dies auch mehr versteckten.

Wie auch in den Ansprachen der beiden Landtagsabgeordneten Saskia Frank und Hans-Peter Storz wurde daran erinnert, das Armut nicht einfach nur bedeutet zu wenig Geld zum Leben zu haben, sondern dass sie auch weniger oder gar keine Teilhabe an der Gesellschaft, weniger Bildungschancen, mehr Einsamkeit und auch weniger Gesundheit bedeute. Und gerade in Singen seien ja rund 20 Prozent der Menschen von Armut betroffen, auch Kinder und Jugendlichle. Hans-Peter Storz lobte die Stadt für ihr Engagement in der Arbeit für Menschen in Armut, wofür der von der Stadt mitinitiierte Verein Kinderchancen ein Leuchtturm fürs ganze Land sei. Es gebe nun auch weitere Bausteine wie das Programm "Starchancen" an den Schulen, wie auch die Ganztagssschule, die für mehr Chancengleichheit stünden - allerdings müsse sich das Land hier auch stärker finanziell mit engagieren, meinte er.

Mirja Zahirovic vom Verein Kinderchancen, die diese Ausstellung organisiert hatte, verichtete von der Entstehen dier Ausstellung. Eigentlich habe man eine Profi-Fotografin engagiert und tolle Bilder gemacht, die Rückmeldung der Portraitieren freilich war dann, dass sie das eigentlich nicht seien, die da abgelichtet wurden. Und es sei natürlich richtig, dass man Armut nicht hinter Schminke verstecken sollte und auch nicht könne, weshalb es nun ganz andere Fotos wurde. Zum Beispiel die Serie über eine Frau, die zum ersten mal im Leben zum Friseur gehen konnte, das von einer anderen Frau, die den Wunsch ausspricht, endlich mal das Meer sehen zu können, weil es dafür noch nie gericht hatte. Insofern zeigten die Frauen in dieser Ausstellung noch viel mehr als ihr Gesicht, sondern offenbarten auch Träume und Sehnsüchte, deren Erfüllung bisher Armut verhinderte.

Die Stadt Singen will ihre Netzwerk durch mehr Quartiersarbeit weiter ausbauen wie OB Bernd Häusler zur Eröffnung der Ausstellung informierte, werde man am nächsten Sonntag, 27. Oktober, 14 Uhr, in der Anton-Bruckner-Straße 41 offiziell eingeweiht werden soll, um auch in der Nordstadt wohnortnahe Angebote machen zu können und hier lokale Netzwerke weiter aufzubauen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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