CDU bündelt Protest gegen Kiesabbau / Demo Ende April geplant
Dellenhau nur die Spitze des Eisbergs?

Kiesabbau CDU | Foto: Der geplante Kiesabbau im Dellenhau bewegt wie hier bei der öffentlichen Mitgliederversammlung der CDU die Bevölkerung. Hinten stehend wettert OB Bernd Häusler, neben ihm Veronika Netzhammer. swb-Bild: stm
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Singen. Die Empörung gegen den geplanten Kiesabbau im picke-packe vollen »Wein und Fein« bei der öffentlichen Mitgliederversammlung der CDU war allgegenwärtig. 6.500 Unterschriften seien auf dem Weg nach Freiburg zum Regierungspräsidium, berichtete Peter Waldschütz von der Bürgerinitiative. Für Ende April plane er eine Demonstration vom Waldfriedhof, Westtagente zum Dellenhau, so Waldschütz.

Selbst OB Bernd Häusler war vom 2. Singener Klimagipfel herübergeeilt, um gegen den ökologischen Irrsinn zu wettern. »Wir waren rechtzeitig an der Sache dran«, beteuerte der Rathauschef, der besonders das Abwägespiel des Regierungspräsidiums mit dem Abbau in Überlingen am Ried kritisierte.

Klare Worte kamen auch von der CDU-Fraktionsvorsitzenden Veronika Netzhammer, die den Paradigmenwechsel ihrer Partei den Zuhörern klar machte. Für sie sei, Nass- effizienter als Trockenabbau wie im Dellenhau, wenn dies wissenschaftlich begleitet würde. Statt einer Millionen Tonne seien im Friedinger Wald auf Radolfzeller Gemarkung 44 Millionen Tonnen Kies statt nur einer. Dies reiche für Jahrzehnte. Zudem kämpfe die CDU für die soziale Marktwirtschaft, die mit Bürgerinteressen wie Naturschutz und Generationengerechtigkeit vereinbar sei.

Das Dilemma der CDU-Stimmen auch aus dem Landkreis im Regionalverband bei der Umwidmung des Dellenhau wischte sie vom Tisch. In der Generalversammlung stimmten die CDU-Fraktionsmitglieder gegen die Vorlage, versicherte Netzhammer, die den Kreis in die Pflicht nahm, dass hier keine Premiumwanderwege zwischen Kiesgruben entstünden.

Der frühere Kreisforstamtsleiter Johann Hahnloser beschrieb den nach dem Sturm »Lothar« 1999 im Dellenhau für über 100.000 Euro aufgeforsteten Dellenhau als »ökologischen Jungwald«. Überdies bemängelte er die unsinnig vielen Fahrzeugbewegungen bei einem Kiesabbau und deutete an, dass es nach der Ausbeutung des jetzt beantragten Gebiets mit dem Kiesabbau bis Gottmadingen weitergehen werde. Er appellierte an die Geschäftsführung des Klinikum sich mit einer klaren Stellungnahme an die Öffentlichkeit zu wenden, denn sie habe ein gewichtiges Wort mitzureden.

Der Bundestagskandidat der Grünen Martin Schmeding versprach, dass man an einem Strang ziehe und entschuldigte sich bei Netzhammer für den Wortentzug beim Ministernbesuch von Edith Sitzmann.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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