Aufführung am 8. Dezember in St. Elisabeth
Das große Weihnachtsoratorium vom Madrigalchor ALU
Singen. Schnaubende Feinde? Schwaches Knäbelein? Finsterer Stall? Matte Gesänge oder doch eher Jauchzen, Frohlocken…? Keine Frage, der Madrigalchor Alu Singen hat das große Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach einstudiert, als sein Highlicht in dieser Saison, das er gerne mit dem Publikum teilen möchte.
Aufgeführt wird das Weihnachtsoratorium am 2. Adventssonntag, 8. Dezember, 17 Uhr, in der St. Elisabeth Kirche Singen-Süd. Als Orchester konnte durch den Vorstand "L’arpa festante" gewonnen werden, ein Barockorchester, das auf historischen Instrumenten spielt, also genau so wie zur Zeit Bachs, als das Werk entstand.
Es gibt viele Weihnachtsoratorien. Und dennoch ist klar: wenn der Madrigalchor Alu Singen das Weihnachtsoratorium aufführt, dann muss es das von Johann Sebastian Bach sein. Kaum ein Werk geistlicher Musik ist so populär. Und auch wer’s schon gehört hat, auch mehrmals, kann nicht genug bekommen von der aufregend inszenierten, tänzerischen, zärtlichen, aufatmenden, leichten und erleichternden Musik.
Dabei erzählt die Musik die Weihnachtsgeschichte, so wie sie in den Evangelien des Lukas und Matthäus zu finden ist. Und da fehlt es an nichts Weltlichem und nichts Menschlichem: Herrscher- und Verwaltungswillkür, Schwangerschaft und Geburt unter mühsamen Umständen, arme Tagelöhner, Gelehrte aus fernem Land, Hinterlist, Mord und Flucht. Kein Zweifel: für Dramatik ist gesorgt. Und wie Bach dafür alle Register zieht und die ganz irdische Geschichte mit höchstem Jubel durchsetzt – das kann man sich allerdings immer wieder anhören. Und dabei hören und spüren, wie in unserer Welt eine gute Botschaft für freche Hoffnung sorgt.
Viele Stücke im Weihnachtsoratorium wurden von Bach «recycelt». Ja, Bach verwendete für die Weihnachtsgeschichte Kompositionen, die Herrscher bei ihm für glanzvolle Anlässe bestellt hatten. Man nennt das «Parodieverfahren», und manche
Kunstbeflissene zweifelten darum an der Qualität dieser Musik. Vielleicht haben sie den tiefen Witz in diesem Verfahren übersehen:
Die großartige Musik – jetzt wird sie aufgeführt, um ein schwaches Kind in der Krippe zu bejubeln oder um das Staunen von Hirten zu vertonen. Nicht vor den weltlichen Herrschern verneigt sich diese Musik, sondern vor den Leuten, die im Stall bei Mist und Stroh das Licht der Welt entdecken.
Der Madrigalchor Alu Singen bringt die Teile 1-3 und 6 zur Aufführung. In Teil 1 wird die Geburt Jesu erzählt, in Teil 2 geht es um die Hirten auf dem Feld und ihre Begegnung mit dem Engel, in Teil 3 machen sich die Hirten zum Stall in Bethlehem auf. Teil 6 berichtet von den Weisen aus dem Morgenland. Das Weihnachtsoratorium Bachs war so konzipiert, dass die Teile über die Weihnachtszeit verteilt aufgeführt wurden, Teil 6 also erst am Dreikönigstag an der Reihe war.
Die Solopartien werden gesungen von Alice Fuder (Sopran), Lieselotte Fink (Alt), Klemens Mölkner (Tenor), Michael Marz (Bariton). Die Leitung des gesamten Ensembles hat in bewährter Weise Hartmut Kasper.
Karten können über www.reservix.de und im Tourismusbüro in Singen erworben werden. Mehr Informationen auch noch auf der Homepage des Madrigalchors.
Quelle: Madrigalchor ALU Singen
Autor:Presseinfo aus Singen |
Kommentare