Trotz Hitze viel Begeisterung
Das Comeback des Burgfests ist richtig gelungen

Schöner Puppenzauber für Genießer - eine Facette des diesjährigen Burgfestes, das natürlich die Hitze zu spüren bekam. | Foto: Uwe Johnen
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  • Schöner Puppenzauber für Genießer - eine Facette des diesjährigen Burgfestes, das natürlich die Hitze zu spüren bekam.
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Singen. »Nach vier Jahren ist es endlich wieder so weit. Wir können wieder gemeinsam feiern«, begrüßte Gemeinderätin Angelika Berner Assfalg in ihrer kurz gehaltenen Begrüßungsrede die ersten ankommenden Gäste am Sonntag auf dem Singener Hausberg.  Dass das große Sommer-Familienfest ein Erfolg werden sollte, daran arbeiteten alle gemeinsam: Die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler, die örtlichen Vereine, die Organisatoren sowie der Wettergott, der für perfektes sonniges Wetter sorgte.

Für das perfekte Fest sorgten vor allem die 4000 Besucher selbst, die sich von der guten Stimmung des Tages mitreißen ließen und feierten. Die Temperaturen waren nicht ganz so heiß wie vorhergesagt, aber noch heiß genug, dass die bevorzugten Plätze die Schattenplätze waren.

Prima Stimmung auf der Karlsbastion von Früh bis Spät

Das Konzept unterschied sich von den bisherigen Burgfesten. Während früher die gesamte Burgruine zur Verfügung stand, konzentrierte sich die Location dieses Mal von derKarlsbastion bis zur unteren Festung. Ein Konzept, welches aufgegangen sein dürfte: Zum einen war der organisatorische Aufwand geringer, zum anderen hatten die Besucher kürzere Wege, um die einzelnen Attraktionen zu besuchen. Familien mit Kindern kam das Konzept daher sehr entgegen, wie immer wieder zu hören war.
Das Programm war so vielfältig, dass man das Event gut durchplanen musste, wollte man möglichst viel sehen. Publikumslieblinge gab es viele: das Programm für die jungen Besucher fand am Kirchplatz und dem »Kinderkeller« statt: Diese dicht beieinanderliegenden Plätze waren stets ein Stelldichein der Familien, begeisterten die Akteure wie das »Duo Forzaello«, »Marco Miele«, »The Suits«, »Klarifari« und »Zauberer Piccolo« mit spannender Jonglier- und Zauberkunst.

Tolles Flair auf der unteren Festung mit Musik und Spezialitäten

Zauberer Piccolo hatte in der Corona-Zeit für sein 20-jähriges Bühnenjubiläum ein komplett neues »Simsala-Bunt«-Programm aus dem Hut gezaubert und damit begeisterte er nicht nur die Jüngsten. Auch das Orpheus-Puppentheater mit »der Kleinen Meerjungfrau« oder das Clownduo Herbert & Mimi und viele weitere Akteure füllten die Plätze. Auch die gegenüberliegende Bühne »Theatergewölbe« lockte immer wieder zahlreiche Besucher an. Um die Mittagszeit begann das Kinderschminken. Zum Glück konnten die sich anstellenden Kleinen dabei im Schatten bleiben.

Spannende Vielfalt für Groß und Klein auf den Bühnen geboten

Neuer kulinarischer Schwerpunkt

Eine ganz andere Stimmung gab es an der Bühne »Untere Festung«. Dort war ein kulinarischer Schwerpunkt durch die vielenVereine der Mitbürger aus Europa und der weiteren Welt, was schon vom Duft her verführte. Es gab dort auch viel Schatten und richtig gute Musik. Beispielsweise verbreiteten zunächst die Acoustic Moments zunächst gute Sommerlaune, während anschließend die »Nicole Scholz & Band« so richtig einheizte. Bei Gianni Baretta tanzte das begeisterte Publikum zu seinen Schlagerhits.

Heißer Tanz auf der Karlsbastion

An der großen Bühne der Karlsbastion ging es sprichwörtlich heiß her. Bis weit in den Nachmittag lag der Vorplatz in der prallen Sonne. Das Blasorchester und die Big Band 2.0 gaben alles, konnten jedoch nicht wirklich viele Besucher an die Bühne locken. Erst als die Schweizer Band »Diva« losrockte, füllte sich der Platz merklich. Unter dem Publikum befanden sich einige »Diva«-Fans, die die bittere Nachricht der sympathischen schwitzerdütsch sprechenden Frontfrau Ana Bobinac hören mussten: Sie hört demnächst nach 18 Jahren bei der Band auf. Bei einem Gespräch mit dem WOCHENBLATT sagte sie anschließend, dass die Band weitermachen wolle; eine Nachfolgerin für sie sei aber noch nicht gefunden.
The SoulMachine drehte voll auf und Frontmann Peter Arnegger wollte es wissen: »Räumt mal die Bierbänke vor der Bühne weg, damit Ihr endlich einmal tanzen könnt«, forderte er immer wieder. Tatsächlich wurden die Bänke nach und nach weggeräumt, für den Frontmann aber viel zu langsam. Kurzerhand kam er von der Bühne runter und sang auf den Biertischen weiter, während die Band einen Hammerhit nach dem anderen heraushaute.
Den krönenden Abschluss brachte schließlich »Phil« auf die Bühne, eine Tributband an Genesis und Phil Collins. Zahlreiche textsichere Fans versammelten sich vor der Bühne, genossen die großen Songs von Phil Collins genauso wie die von Genesis. Bei Frontmann Jürgen Mayer konnte man optisch noch Unterschiede zum Original erkennen, akustisch aber nicht mehr. Phänomenal, wie er sowohl die rockige Stimme bei Genesis sowie die Baladenstimme des Solokünstlers einzusetzen wusste.
Alles in Allem war dieser Familientag ein grandioser Auftakt des diesjährigen Hohentwielfestivals.

Jede Menge Bilder dazu gibt es unter wochenblatt.link/burgfest22

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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