Ankermieter sind Textiler und Unterhaltungselektronik
»Cano« kann kommen
Singen. Nach der Bewilligung des Grundbauantrages am Dienstag im Singener Gemeinderat können die Bagger am Holzerbau nun anrollen. Der Abriss soll im Juli beginnen. Mit lediglich einer Gegenstimme von Eberhard Röhm (Die Grünen) nahm der Bau des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums »Cano« gegenüber dem Singener Bahnhof damit die letzte Hürde der Stadtverwaltung, die nach der Unterschrift des Investors ECE und der Stadt Singen Anfang Mai noch ausstand. Schließlich hatte es kaum Einwendungen gegen die durch das Herausschieben der Fassade notwendig erneute Offenlage gegeben, wie Georg Majstrak von der Stadtplanung betonte.
Fraktionsübergreifend wurde bei der Sitzung der transparente Prozess gelobt. Das 15.600 Quadratmeter große Center tue der Innenstadt gut, hob beispielsweise CDU-Fraktionsvorsitzende Veronika Netzhammer hervor. Auch der Einzelhandel in Singen habe die Chance erkannt, ergänzte Marion Czajor (Neue Linie). Auch der City Ringe freue sich, dass jetzt Klarheit bestehe, ergänze Michael Burzinski (Freie Wähler).
Auf Nachfrage von Kirsten Brößke (FDP) kündigte OB Bernd Häusler für Anfang Juli eine Bürgerinformation vor Ort an. Schon am heutigen Mittwoch wird ECE-Projektleiter Marcus Janko, der die Sitzung verfolgte, über den aktuellen Planungsstand und über Details zum geplanten Bauablauf informieren (aktuell berichtet das WOCHENBLATT unter www.wochenblatt.net und auf der Facebookseite hierüber).
Kritik kam von Eberhard Röhm, der den Zuwachs von einem Drittel mehr Verkaufsfläche für Singen als Experiment bezeichnete. Wie Walafried Schrott (SPD) wies er zudem auf die Verkehrsthematik hin.
Auch beim Besatz des künftigen Einkaufs- und Dienstleistungszentrum klärt sich einiges: Die beiden Kopfgebäude werden mit zweistöckigen Textilern belegt, verriet der neue Fachbereichsleiter Bauen, Thomas Mügge. Im Center werden statt der möglichen 8.000 nur 6.400 Quadratmeter mit Bekleidungsgeschäften belegt werden. Ankermieter wird im Cano ein Geschäft für Unterhaltungselektronik, so Mügge weiter.
Auch die Commerzbank zieht bekanntlich bei Eröffnung des ECE-Center 2020 ins Cano ein. »Die Commerzbank bleibt unseren Kunden in Singen auf jeden Fall erhalten«, ist die Kernbotschaft von Privatkunden-Filialdirektor Marcel Graf gegenüber dem WOCHENBLATT. Als Übergangsstandort für knapp zwei Jahre dienen ab dem 2. Juli die Postarkarden, Enge Str. 4. »An dieser Adresse werden wir dann sowohl für unsere Privat- als auch Firmenkunden weiterhin eine feste Burg sein!«, betont Firmenkunden-Niederlassungsleiter Oliver Wenzler. Der Auszug aus der jetzigen Filiale an der August-Ruf-Straße erfolgt am 28. Juni.
Ein weiteres interessantes Detail wurde am Dienstag ebenfalls bekannt: Das denkmalgeschützte Hotel Victoria soll zunächst zurückgebaut werden, so Mügge, um es später dann in neuem Glanz mit den historischen Details der Fassade wiederaufzubauen.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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