Laut IG-Metall stehen 27 Entlassungen am Standort Singen an
Böse Bescherung für Mitarbeiter von Gohl KTK

Gohl IG Metall | Foto: Der Standort der Gohl KTK GmbH in Singen verschwindet immer mehr als Arbeitgeber. swb-Bild: Gohl
  • Gohl IG Metall
  • Foto: Der Standort der Gohl KTK GmbH in Singen verschwindet immer mehr als Arbeitgeber. swb-Bild: Gohl
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Singen/ Karlsruhe. Das im Frühjahr neu gegründete Unternehmen Gohl-KTK GmbH will am Standort Singen 27 Personen entlassen und die von Kündigung betroffenen Arbeitnehmer zudem mit Almosen abspeisen. Darauf verweist die IG Metall mit barschen Tönen.

Dem Betriebsrat wurde laut der Mitteilung im Rahmen der Verhandlungen über die Restrukturierung ein Sozialplan vorgelegt, in dem die Höchstabfindung bei 5.000 Euro gedeckelt ist, unabhängig davon, wie lange jemand im Betrieb beschäftigt war.

Zudem plane das Unternehmen eine abgespeckte Form einer Transfer- und Beschäftigungsgesellschaft, investiert aber gleichzeitig Millionen im neuen Headquarter in Durmersheim, so die Gewerkschaft. „Das ist eine Riesensauerei und respektlos gegenüber den Beschäftigten“, sagte Raoul Ulbrich, zweiter Bevollmächtigter der IGM Singen. Leider runde das das Bild über die Geschäftsführung ab.

Der Geschäftsführer Christoph Korinth drücke sich vor den Verhandlungen und lasse sich dort von dem Interimsmanager Andreas von Bandemer vertreten, welcher auf zentrale Fragen des Betriebsrates keine Antworten hat. „Ein solch feiges und unprofessionelles Verhalten habe ich noch bei keiner Geschäftsleitung erlebt“, so Ulbrich.

Gohl-KTK gehört zur französischen Cofinair Group und stellt in Singen mit 56 Beschäftigten Kühltürme her. Ende Februar eröffnete die Geschäftsleitung den Mitarbeitern der damals noch E.W. Gohl GmbH, dass im Rahmen einer Fusion mit der KTK Kühlturm Karlsruhe GmbH der Fertigungsstandort Singen geschlossen und die Kühlturmfertigung nach Durmersheim bei Karlsruhe verlagert werden soll.

Wie es finanziell um das Unternehmen bestellt ist, ist laut IG Metall schwer einzuschätzen. Die IG Metall und der Betriebsrat haben deshalb das Stuttgarter IMU-Institut damit beauftragt, als Sachverständige die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu beleuchten.

Die dortigen Betriebswirte zeigten sich überrascht, dass es der Geschäftsführung auch nach zwei Gesprächsterminen mit IG Metall und Anwalt nicht gelungen ist,die wirtschaftliche Situation umfassend darzustellen.

„Es ist bemerkenswert, dass die Geschäftsführung nicht in der Lage war, ad hocdie aktuelle Liquidität/Bankkontenstände zu benennen“, so Maike Geppert vom IMU-Institut in Stuttgart.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.