Erste Zwischenbilanz für "Nah dran"
Bieneweiden nutzen noch als Dürrständere vielen Vögeln

Eine „Natur nah dran“-Fläche am Berliner Platz in Singen, die von den Technischen Diensten der Stadt angelegt wurde und sich seither optimal entwickelt. | Foto: Katja Wörner, NABU
  • Eine „Natur nah dran“-Fläche am Berliner Platz in Singen, die von den Technischen Diensten der Stadt angelegt wurde und sich seither optimal entwickelt.
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Singen. Die insektenfreundlichen Grünflächen in Singen stellen wertvollen Lebensraum für Wildbienen, Falter und Vögel dar. Mit „Natur nah dran“, dem Kooperationsprojekt von NABU und Umweltministerium Baden-Württemberg, wurden bereits im vergangenen Herbst 13 Grünflächen im Singener Stadtgebiet umgestaltet, wurde nun bilanziert.

Noch vor kurzem blühte auf den zwei Flächen an der Tittisbühlschule eindrucksvoll der Klatschmohn. Einjährige Arten wie Mohn und Kornblume keimen schnell und sorgen dafür, dass die Flächen schon nach kurzer Zeit das Interesse blütensuchender Insekten wecken.

Mittlerweile sind jedoch nur noch die trockenen, verblühten Stängel dieser Pflanzen verblieben. Was für das menschliche Auge ungewohnt erscheint, hat ebenfalls einen Beweggrund: Samenfressende Vögel wie Distelfinken profitieren vom reichen Nahrungsangebot auf dem neu angelegten Saumwall neben der Schule. Der violette Kopflauch steht dort in voller Blüte und ist eine Nektar- und Pollentankstelle für zahlreiche Bienenarten. Um dieses Buffet zu erhalten, wird die Fläche nicht gemäht, sondern bleibt bis ins nächste Frühjahr hinein in ihrem jetzigen Zustand bestehen. Ebenso steht es um das Beet vor der Tittisbühlschule.
Einzelne Arten, die sich andernfalls auf den Flächen stark ausbreiten würden, werden wiederholt von Ehrenamtlichen gejätet. Bewusst eingesäte Arten wie die Gelbe Skabiose, können nach und nach aufgehen.

Die umgestalteten Flächen rund um den Kreisverkehr am Berliner Platz begeistern aktuell mit ihrer Blütenpracht. Wo vor wenigen Wochen noch das pinke Nelkenleimkraut blühte, dominiert jetzt das satte Gelb der Färberkamille. Durch die unterschiedlichen Blühzeitpunkte der Wildpflanzen finden Insekten über einen langen Zeitraum hinweg genügend Pollen- und Nektarquellen. Auch hier muss erst im kommenden Herbst gemäht werden.

Auf den Singener Grünflächen kamen verschiedene Methoden der Umgestaltung zum Einsatz: Am Berliner Platz wurde der komplette Boden ausgehoben und durch ein Gemisch aus Schotter und Kompost ersetzt, bevor die Flächen neu bepflanzt und eingesät wurden. Hier ist durch die Vorgehensweise eine schnelle Entwicklung zu erwarten. Auf der Wiese neben dem Rathaus Singen erfordern sichtbare Ergebnisse etwas mehr Geduld. An dieser Stelle wurde durch die Technischen Dienste der Boden gefräst und Samen von Wildpflanzen ausgesät, die sich mit der Zeit eigenständig über die gesamte Fläche ausbreiten sollen.

Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Weitere Informationen, Bilder und Videos zum Projekt stehen zur Verfügung unter: www.Naturnahdran.de

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Presseinfo aus Singen

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