Leserbrief von Horst Frommherz
Bezahlbarer Wohnraum in Conti
Singen. Zum Abriss des Conti-Hochhauses in Singen erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
»Alle politischen Parteien, Bürgermeister, Gemeinderäte, Mietvereine, Gewerkschaften, Asyl-Pro-Vereine, Kirchen, Sozialverbände und politisch Interessierte sehen die Notwendigkeit, sozialverträglichen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Wenn man nun das entkernte, in seiner nackten Schönheit dastehende Conti-Hochhaus sieht, drängt sich der Gedanke auf, diesen Rohbau, vorausgesetzt die Statik stimmt, für Wohnzwecke auszubauen. Die ursprünglich berechneten Abbruchkosten erhöhen sich jetzt nochmals erheblich, weil das geplante Vorgehen nicht genehmigungsfähig ist.Legt man die alte Regel zugrunde, dass 40 bis 50 Prozent der Gesamtkosten auf den Rohbau entfallen, könnte man mit einem vernünftigen, nicht Luxus-Innenausbau für verhältnismäßig zumutbare Investitionen günstigen Mietwohnraum anbieten und trotzdem noch eine Rendite erwirtschaften.
Die Stadt ist Eigentümer des Objekts und hat immer noch das Sagen und nicht, natürlich gewinnorientierte, auswärtige Bauträger, deren Neubau aufgrund der heutigen Baukosten niemals zu einer günstigen Miete angeboten werden kann.Das würde allerdings seitens der Stadtverwaltung und des Gemeinderates die Bereitschaft voraussetzten, das ursprüngliche Konzept zu überdenken, auf die für den Abriss zugesagten Zuschüsse zu verzichten und Zuschüsse für den Mietwohnungsbau zu beantragen. Wir lesen in der Zeitung, dass in den Koalitionsverhandlungen dafür Mittel vorgesehen sind.«
Leserbriefe stellen die Meinung des Verfassers und nicht die, der Redaktion dar.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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