Unternehmer starb am Freitagmorgen in seinem Auto
Bestürzung über Unfalltod von Manfred Schmidbauer
Singen (of). Große Bestürzung hat am Wochenende die Nachricht vom Unfalltod Manfred Schmidbauers ausgelöst. Der 65-jährige Unternehmer war in der Nacht auf Freitag mit seinem Auto laut einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion mit seinem Mercedes zwischen Hemmenhofen und Wangen auf der Höhe von Schloss Marbach vermutlich mit einem Reifen auf den Randstein geraten. Durch die hohe Geschwindigkeit des Fahrzeugs, in dem Manfred Schmidbauer alleine saß, geriet das Auto völlig außer Kontrolle. Es überfuhr ein Verkehrszeichen und prallte mit der Beifahrerseite, von der Straße nicht einsehbar, gegen einen Baum.
Durch die Wucht des Aufpralls überschlug sich der Mercedes und kam auf der Fahrerseite liegend zum Stillstand. Schmidbauer wurde eingeklemmt und tödlich verletzt.
Unmittelbar vor dem Unfall war das Auto einer Streife des Polizeireviers in Gaienhofen mit überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen. Die Beamten fuhren dem Mercedes hinterher und beabsichtigten den Fahrer einer Kontrolle zu unterziehen. Auf ein Anhaltesignal mittels Leuchtschrift und eingeschaltetem Blaulicht reagierte der Fahrer laut der Mitteilung jedoch nicht. Noch in der Ortsdurchfahrt von Hemmenhofen beschleunigte der hochmotorisierte Mercedes so stark, dass die Streife dem Fahrzeug nicht mehr folgen konnte und es aus den Augen verlor. Unmittelbar danach dürfte es zum Verkehrsunfall gekommen sein.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Konstanz wurde bei dem Autofahrer die Entnahme einer Blutprobe veranlasst. Neben Notarzt und Rettungsdienst war auch die Feuerwehr von Wangen im Einsatz. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 120.000.-Euro. Von einem in anderer Sache im Einsatz befindlichen Polizeihubschrauber wurden Luftaufnahmen der Unfallstelle gefertigt.
Manfred Schmidbauer und der Erfolg des Unternehmens Elma in Singen sind untrennbar miteinander verbunden. 1973 hatte er die Geschäftsführung von seinem Vater und Firmengründer übernommen. Der hatte 1947 die Firma sozusagen aus einer Garage heraus zum Mittelständler für Reinigungsmaschinen in der Uhren- aber auch im Uhrmacherhandwerk wie später für den medizinischen Einsatz entwickelt. Manfred Schmidbauer machte aus ELMA einen „Global Player“ mit inzwischen 230 Mitarbeitern. Nach mehreren Erweiterungen am Standort im Singener Norden wurde die Produktion in Singener Industriegebiet ausgelagert, mit der Option, die Verwaltung zu einem späteren Zeitpunkt auch dort anzusiedeln. Mehrere globale Krisen verzögerten diesen Schritt immer wieder, sagte Manfred Schmidbauer noch beim festlichen Spatenstich im Sommer letzten Jahres. Die letzte Krise im Jahr 2008/09 wurd auch dazu genutzt, die Qualifizierung der Mitarbeiter zu erhöhen. Die Entscheidung dazu sei auch erst gefallen, als klar war, dass eine weitere Generation aus der Familie das Unternehmen weiter führen wird, wurde damals zum Baubeginn betont. Zum Jahresende hätte der Neubau in Betrieb genommen werden sollen. Manfred Schmidbauer kann die Zusammenführung seines Unternehmens an einem Standort nicht mehr miterleben. Der langjährige Vizepräsident der IHK hinterlässt eine Frau und vier Kinder. Die Mitarbeiter wurden gleich am Freitag Morgen über den tragischen Tod ihres Seniorchefs informiert.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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