Gemeinschaftsschule feiert 5. Geburtstag auch im Kreis
Beim Image ist noch "Luft nach oben"
Singen. Vor fünf Jahren war die Gemeinschaftsschule auch im Kreis Konstanz an den Start gegangen, mit damals zwei Starterschulen für den Wahlkreis Singen-Stockach, in Steißlingen und mit der Christlichen Schule Hilzingen. Der besonders von der konservativen Politik in zwei Landtagswahlkämpfen hart angegangene Schultyp, hat zwei Landtagswahlen überlebt, und nun wird von Seiten der Grünen der 5. Geburtstag groß gefeiert. Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger, hatte am gestrigen Mittwoch die Schulleiter der inzwischen sieben GMS im Wahlkreis in die Mensa der Beethovenschule eingeladen, um zusammen mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer eine Bilanz zu ziehen. Denn nach diesen fünf Jahren gibt es nun auch bereits die ersten Klassen, die ihren Abschluss gerade gemacht haben.
Bärbel Schäfer zeigt sich überzeugt vom den Schultyp, denn die ersten Abschlussklassen bestätigen für sie diesen Schultyp, der jedem Schüler seine Karriere in einer gemeinsamen Schule erlaube. Der Anteil sogenannter E-Abschlüsse, also mit Gymnasialer Reife sei sehr hoch, und auch im sogenannten G-Bereich, der der früheren Hauptschule entspricht, gibt es nach ihrer Ansicht viele Schüler, die sich gerade durch das selbstständige Lernen bestens entwickelt hätten in Richtung Ausbildung. Und auch die ersten zwei Inklusionsschüler hätten nun bereits ihren Realschulabschluss gemacht, unterstreicht die Regierungspräsidentin. Und: als Konkurrenz zur Realschule sehen man sich keinesfalls, die hätten nach wie vor ihre Existenzberechtigung.
Der große Hype der Anfangszeit sei freilich vorbei, sagten Bärbel Schäfer und Dorothea Wehinger. Die Umstrukturierung der Schullandschaft im Regierungbezrik war gewaltig in diesen fünf Jahren, denn es kam ja nicht nur die Gemeinschaftsschule auf den Markt, die bisherigen Werkrealschulen wurden schnell zum Auslaufmodell.
19,26 Prozent der Schüler wechseln von der Grund- auf die Gemeinschaftsschule. Ein nicht zu unterschätzender Anteil von Schülern kommt später in der 7. oder 8. Klasse in der Schule an, wenn das Gymnasium oder auch die Realschule nicht gepackt werden berichtete der Leiter der Beethovenschule Singen, Oliver Schmohl. Das sei auch noch einmal eine Herausforderung in dieser Klassenstufe, auf das eigenverantwortliche Lernen an der Gemeinschaftsschule einzustimmen. Dorothea Wehinger zeigt sich vor allem vom Engagement der Lehrer für diesen Schultyp begeistert, das Herzblut sei spürbar. Nur beim Image der Schule seit durchaus noch Luft nach oben, so Wehinger und Schäfer.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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