Rat trifft finale Entscheidung zum Bussteigdach am Dienstag
Begrüntes Dach für zwei Millionen Euro
Singen. Wer hätte das gedacht – das Busteigdach am neuzugestaltenden Bahnhofsvorplatz in Singen soll extensiv begrünt werden, um einen positiven Beitrag zum Stadtklima zu leisten. Dies hat zumindest die Mehrheit des Ausschusses für Stadtplanung und Bauen am Mittwoch dem Gemeinderat für dessen Sitzung am Dienstag anempfohlen. Die ehemals angedachte zweigeteilte Lösung aus Glas lehnte der Ausschuss einstimmig ab.
Das 160 Meter lange, aus hellem Alucobond mit Faltungen bestehende Bussteigdach soll laut Manfred Piribauer, Architekt von K9, 2,089 Millionen Euro kosten, ohne Begrünung etwa 50.000 Euro, da durch das höhere Gewicht stärkere Stützpfeiler benötigt würden.
Konsens herrschte bei den Fraktionen ob der Weiterentwicklung des Ende April vorgestellten Entwurfs. Dieser enthält auch eine Illumination des Daches. Zudem soll das schon in der Innenstadt umgesetzte Beleuchtungskonzept von Vogt und Partner am Bahnhofsplatz mit Lichtstelen in vulkanorange fortgeführt werden. Denkbar sei auch eine Lichtarkade bei Karstadt, um diese Seite der Bahnhofstraße aufzuwerten, und eine Beleuchtung der Bahnhofsfassade, erklärte Christian Vogt im Ausschuss.
Oberbürgermeister Bernd Häusler dankte diesem für sein klares Votum und hofft auch im Rat auf ein solches. Das Abstimmungsergebnis dort ist jedoch noch keineswegs in trockenen Tüchern. Denn die Begrünung des Daches ist nicht nur Kirsten Brößke (FDP) wie sie dem WOCHENBLATT verriet, ein Dorn im Auge. Auch wenn das Dach am Rande unbegrünt sei, sieht man es sowohl aus dem Obergeschoss von Karstadt als auch aus dem neuen Shopping-Center.
Unter diesem Gesichtspunkt erhält der Antrag zur Geschäftsordnung von Veronika Netzhammer möglicherweise eine besondere Bedeutung: Die Fraktionsvorsitzende der CDU, deren Ausschussmitglieder sich allesamt der Stimme enthielten, hatte zu Beginn der Sitzung beantragt, dass nicht der Ausschuss, sondern ob der Bedeutung der Gemeinderat final über die Ausführungsplanung entscheidet, was OB Häusler ebenso bewertete.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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