Einstimmige Empfehlung des Schulausschusses / Umbruch in Schullandschaft
Beethovenschule soll Gemeinschaftsschule werden
Singen (of). Die Beethovenschule soll die erste Gemeinschaftsschule in Singen werden. Ein solches Konzept stellte am Mittwoch Bürgermeister Häusler im Ausschuss für Kultur, Schule und Sport vor. Das wurde sogar aus den Reihen der FDP begrüßt.
Die Schule soll als Angebotsschule von der Grundschule weg bis zur 10 Klasse künftig zweizügig geführt werden. „Wir wissen natürlich noch gar nicht, wie große die Nachfrage ist“, sagte Häusler. Es könne auch gut sein, dass, man drei oder vierzügig starten müsse.
„Wir haben das in der Schulleiterkonferenz am Montag heftig diskutiert“, gestand der Rektor der Beethovenschule, Oliver Schmohl im Singener Ausschuss für Schule und Sport. Doch auch dort sei man zur einstimmigen Empfehlung gekommen.
„Auch die Waldeckschule hätte gerne ein Konzept für eine Gemeinschaftsschule entwickelt“, sagte die Leiterin der Waldeck-Schule, Anja Schuler. Allerdings gehe es da nicht nur um ein inhaltliches Konzept sondern auch um die Räume und hier sei die Schule weniger geeignet. Deshalb soll die Waldeck-Schule ab dem Schuljahr 2014/15 auch keine Werkrealschüler mehr aufnehmen und so zur reinen Grundschule umgestaltet werden. Werkrealschüler aus der Nordstadt müssten dann in den Singener Süden zu Schule gehen, so lange es diese Schulform noch gibt.
„Wir tragen das in dieser Form mit“, sagte die Rektorin der Schillerschule, Ulrike Armbruster. Man werde natürlich die Schülerzahlen im Auge behalten. Die Schillerschule steht allerdings schon in den Startlöchern, die zweite Gemeinschaftsschule der Stadt zu werden. Dazu sollen allerdings erst Mal in der Beethovenschule Erfahrungen gesammelt werden.
Bürgermeister Bernd Häusler sieht die Gemeinschaftsschule als Ersatz für die Werkrealschulen, die durch die Aufhebung der Schulempfehlungen drastische Einbrüche der Schülerzahlen verzeichnen mussten.
Hans-Peter Storz fragte nach, was dann aus den Berufsorientierungsprojekten der Waldeckschule werde, die er als sehr wertvoll betrachtete. Oliver Schmohl sagte, dass auch an der Beethovenschule Berufsorientierung groß geschrieben werde. Sogar Kirsten Brößke von der FDP begrüßte die Planung, sieht aber noch ungewiss hohe Kosten auf die Stadt zukommen. Man sollte sich aber ein Auswahlverfahren überlegen, wenn sich mehr Schüler anmelden sollten als es Plätze gibt, empfahl sie. Oliver Schmohl machte klar, dass die jetzige Regierung klar auf ein zweigliedriges Schulsystem setze, es seit nur nicht festgelegt, wann der Hebel ganz umgelegt werde. Isabelle Büren-Brauch von den Grünen machte deutlich, dass sie klar hinter den Grundsätzen der Landesregierung stehe. Sie wollte allerdings auch wissen, was da finanziell auf die Stadt noch zukomme. Bürgermeister Bernd Häusler und Ressortleiter Walz konnten dazu noch keine genauen Angaben machen. Man habe bei der Planung für die Ganztageschule bereits zusätzlichen Raumbedarf vorgesehen, doch das pädagogische Konzept seit noch nicht ganz fertig. Auf jeden Fall wird nun ab Sommer erst mal mit der Mensa der Beethovenschule begonnen, die ohnehin im Zuge der Einführung der Ganztagesschule dort geplant gewesen sei. Den Bau zusätzlicher Schulräume zwischen der Schule und dem Bonhoeffer-Gemeindezentrum habe man wegen dieser Entscheidung bewusst hintenan gestellt.
„Es geht darum den Schülern in Singen, alle Schulformen anbieten zu könnten, betonte Angelika Berner- Assfalg. Sie sieht allerdings einen großen Handlungsbedarf auch im Singener Süden, wo es auch um Perspektiven für die Schüler aus den Stadtteilen gehe. Hier wolle man dann die Erfahrungen der Beethovenschule einsetzen, betonten Häusler und Walz. Der Umbau der Bildungslandlandschaft wird sich in der Schullandschaft Singen noch drastisch auswirken, denn offen ist auch noch, wie sich die Wessenbergschule und die Pestalozzischule als Förderschulen behaupten können. Für die Pestalozzischule könne schon in zwei Jahren eine Zäsur anstehen, deutete Häusler an.
Ende September soll es mehr Klarheit bei den Kosten geben. „Wir sollten bis dahin mindestens eine Hausnummer haben“ meinte Bernd Häusler. Zu diesem Zeitpunkt muss mit einem beschlossenen Konzept auch der formelle Antrag bei Kultusministerium gestellt werden. Die Entscheidung, ob Singen dann in der dritten Runde zur Schaffung von Gemeinschaftsschulen dabei ist, wird voraussichtlich im Februar kommenden Jahres fallen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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