Gesellschafter des GLKN auf dem selben Stand
Alle fünf Standortvorschläge für Klinikneubau angeschaut
Kreis Konstanz. Am Mittwoch besuchten bei einer Kreisbereisung über 60 Mitglieder der Gesellschaftergremien des Gesundheitsverbundes Landkreis Konstanz (GLKN) die für den Klinikneubau vorgeschlagenen Grundstücke. Die Grundstückskommission hatte entschieden, alle fünf eingereichten Standortvorschläge in die Machbarkeitsstudie aufzunehmen. Wie Landrat Zeno Danner im Vorfeld in einem Mediengespräch sagte, war hier wichtig, dass die Entscheider alle Grundstücke gesehen haben, bevor es nun um die verschiedenen Standortkriterien geht.
Die Besichtigungsfahrt führte zu drei Grundstücken in Singen und zwei in Radolfzell, wo die jeweiligen Oberbürgermeister die Flächen vorstellten. Mit dabei waren Gremienmitglieder der Gesellschaftervertreter – Landkreis Konstanz, Spitalstiftung Konstanz und Fördergesellschaft Hegau-Bodensee-Klinikum.
Das Unternehmen Stein & Partner informierte vor Ort über die ersten Erkenntnisse aus der vorgezogenen Standortanalyse. „Ich freue mich, dass wir aus einer großen Auswahl an geeigneten Angeboten den besten Standort für das Klinikum auswählen können. Zu diesem Prozess gehört auch, die Flächen persönlich in Augenschein zu nehmen, wie wir es heute tun. Wir werden uns intensiv mit den Grundstücken auseinandersetzen und dann als verantwortliche Mandatsträger im November eine Entscheidung treffen“, so Landrat Zeno Danner.
Die Machbarkeitsstudie untersucht nun die fünf vorgeschlagenen Grundstücke: Je eines in Singen an der A81, in der Nordstadt und auf dem Gelände des Hegau-Bodensee-Klinikums. Die Flächen in Radolfzell befinden sich an der B33/34 und bei Böhringen.
Folgende Kriterien legte die Grundstückskommission für die Vorbetrachtung fest:
- Verfügbarkeit: Das Grundstück steht für einen Klinikneubau grundsätzlich zur Verfügung
- Mindestfläche: Der GLKN setzt eine Nutzungsfläche von mindestens 72.500 Quadratmetern voraus
- Möglichkeit für einen Hubschrauberlandeplatz einschließlich geeigneter An- und Abflugschneisen (abschließende Prüfung steht noch aus)
Die Machbarkeitsstudie betrachtet weitere Aspekte, wie beispielsweise Bebaubarkeit, Naturschutz, Baukosten, Erschließung, Erreichbarkeit und Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Anhand eines Punktesystems bewertet die Grundstückskommission in ihrer Sitzung am 14. November 2023 die Flächen und spricht eine Empfehlung aus, diese wird dann die Basis für die weiteren Schritte, denn eine Standortentscheidung ist in der letzten Sitzung des Kreistags vor der Winterpause geplant.
„Ich freue mich über das große Interesse der Gesellschaftergremien an der Exkursion, denn die Entscheidung für einen neuen Klinikstandort ist eine wichtige Weichenstellung für die medizinische Versorgung im Landkreis der Zukunft“, so Geschäftsführer Bernd Sieber.
Oberbürgermeister Bernd Häusler, Singen: „Bei der Entscheidungsfindung zum Standort für eine Zentralklinik ist angesichts der hohen Investitionssumme und der bestmöglichen Versorgung eine sorgfältige Abwägung unerlässlich. Dabei sollten neben der Wirtschaftlichkeit auch Aspekte der Erreichbarkeit und Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen.“
Oberbürgermeister Simon Gröger, Radolfzell: „Die zentrale Lage des zukünftigen Grundstückes ist ein wichtiges Grundstückskriterium. Daher begrüße ich es, dass alle Beteiligten die Grundstücksoptionen vor Ort besichtigen. Radolfzell hat zwei zentral gelegene Grundstücke in die Grundstückskommission eingebracht. Beide Flächen bringen die optimalen Voraussetzungen mit. Als besonderen Pluspunkt sehe ich die sehr gute Verkehrsanbindung.“
Oberbürgermeister Uli Burchardt: „In unserem Gesundheitsverbund steht eine sehr wichtige und zukunftsweisende Entscheidung an: Ein Grundstück für den Neubau einer zweiten Klinik neben dem Klinikum in Konstanz wird gesucht. Um diesen Standort gibt es derzeit einen Wettbewerb mehrerer Städte; deshalb ist Beteiligung und maximale Transparenz im Vorfeld der Entscheidung sehr wichtig! Danke an Landrat und Landkreis, dass sie es unseren Gremien ermöglichen, die Grundstücke, die im Rennen sind, zu besichtigen. Vor Ort konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen persönlichen und gründlichen Eindruck von der jeweiligen Lage und Umgebung, der Erreichbarkeit und anderen wichtigen Faktoren machen.“
Weitere Informationen zum Prozess der Umstrukturierung des GLKN gibt es unter www.starkindiezukunft.info.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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