Zweite Ausgabestelle der Singener Tafel am Siedlerheim ist gut gestartet
Singen. Es hat schon etwas sehr idyllisches. In den Bäumen singen die Vögel, das »Wartezimmer«, in dem die Tafelkunden warten, bis sie ins Ausgabezelt dürfen um ihre benötigen Lebensmittel einzukaufen, ist unter freien Himmel, was bei schönen Wetter sehr entspannend ist. Doch hinter der Initiative der Singener Tafel, eine zweite Ausgabestelle neben dem angestammten Geschäft am Heinrich-Weber-Platz in der Innenstadt hier in der Südstadt am Siedlerheim einzurichten, steckt ein ernster Hintergrund. Die Zahl der Kunden steigt an in Corona-Zeiten weil sich plötzlich manch zuvor noch bürgerliche Familie durch Kurzarbeit oder drohenden Arbeitsplatzverlust am Limit sieht. Zum anderen in das Geschäft in der Innenstadt viel zu klein, und kann durch die Corona-Verordnungen nur wenige Kunden gleichzeitig einlassen, was zu langen Wartezeiten führte. Auch in der Tafel Radolfzell musste wegen des begrenzten Raumangebots ein Zelt vor das Geschäft aufgestellt werden. In Singen gab es nun gleich eine Filiale, zumal ja auch viele der Kunden aus diesem Bereich kommen. Dank des schon bestehenden Netzwerks »Stark im Süden« war es ein leichtes, hier in Kooperation mit den Singener Siedlern vom »Verband Wohneigentum« wie auch dem Verein »Kinderchancen« und mit der Unterstützung der »Aktion Mensch«, wie weiteren Spendern, zum Beispiel durch die Lions Singen-Hegau oder Amcor Flexibles Singen und weitere, hier das neue Angebot zu schaffen. Derzeit ist erst mal Mittwoch, von 13 bis 15 Uhr, der Tafeltag hier im Süden, über einen zweiten Öffnungstag wird schon nachgedacht. Derzeit ist die Perspektive erst mal bis zu den Sommerferien, aber es könnte gut sein, dass die Tafel im Singener Süden noch länger gebraucht wird. Der Vorsitzende der Singener Tafel, Udo Engelhardt, und die neu für dieses Projekt engagierte Mitarbeiterin Magdalena Kern, wie die ehrenamtlichen Helfer, die selbst zum großen Teil aus dem Singener Süden kommen, laden hier bei WOCHENBLATT-TV herzlich ein. Vor Ort können übrigens auch gleich Anträge auf einen Kundenkarte ausgefüllt werden und es wird darüber Informiert, wie man Tafelkunde werden kann.
Interessant ist, dass Udo Engelhardt in diesem Zusammenhang darauf verweisen konnte, dass es an keiner Tafel in Baden-Württemberg eine Infektion mit dem Corona-Virus gegeben habe. Und dafür gibt es für Engelhardt eine ganz plausible Erklärung: die Kunden der Tafel seien ja nicht in den Regionen gewesen, wo man sich infizieren hätte können und sind schon durch ihre Lebenssituation in reduziertem Umfeld bewegten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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