Hallo und guten Tag
Wenn die Leibköchin gleich mehrfach ausfällt...

Nachdem ich mich von dem Silvester- und Neujahrsstress erholt habe, melde ich mich wieder bei Ihnen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser. Sie wissen schon, die Knallerei zum Jahreswechsel schafft mich alle Jahre wieder. Begonnen hat die ganze Aufregung allerdings schon zwischen den Jahren. Geplant war eine Reise zu Berta, Giovanni und Lumpi an den Golf von Policastro. Meine Regierung, unsere Nachbarn, mein Kumpel Struppi und meine Wenigkeit wollten gemeinsam die Reise in Italiens Süden antreten. Doch daraus wurde nichts. Meine allerbeste Leibköchin stürzte bei Glatteis. Schien- und Wadenbeinfraktur, so lautete die Diagnose der Ärzte. Von wegen Wiedersehen in Bella Italia. Mit Gipsbein schaute die allerbeste Ehefrau traurig zu, wie die Nachbarn das Auto beluden, um Richtung Italien zu starten. Sie hatte sichoch sooo auf das Wiedersehen mit Berta und Giovanni gefreut. Mein Chef tröstete die Gute und versprach eine Osterreise in den sonnigen Süden. Er verwöhnte seine Angetraute mit Blumen aus der Stadt, neuen Büchern und vielen anderen Dingen, damit sie nicht allzu sehr unter der entgangenen Reise litt. Mich hatte er vor lauter Fürsorge glatt vergessen. Den Wassernapf hatte mein Alpharüde zwar immerpünktlich gerichtet, aber als er schon zum dritten Mal meinen Futternapf vergaß, wurde mir die Sache zu dumm. Na, da musste ich doch mal ein ernstes Wort mit meiner Chefin sprechen. Meine Leibköchin saß mit hoch gelegtem Bein in ihrem Lieblingssessel und las. Ihr genau gegenüber rollte ich mich zusammen und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Irgendwann musste meine Leibköchin doch einfach merken, dass ich sie dauernd anschaute. Doch es war wie verhext. Keine Reaktion. Ihr Lesestoff musste sehr interessant sein. Mein Magen meldete sich klar und deutlich. Mach dich bemerkbar, bunter Hund, ich habe Hunger, so seine Nachricht. Ich setzte mich direkt vor meine Chefin und schaute sie mit meinem berühmten Blick an. Wieder keine Reaktion. Sie war ganz in ihr Buch vertieft. Mein Magen rumorte immer lauter. Hunger, Hunger, Hunger, so die überdeutliche Meldung. Meine Leibköchin las und mein Alpharüde war ins Hegau - Haus unterwegs; beim Markus Jäger hatte er die Leibspeise für seine Liebste geordert und die holte er ab. Ein erneuter Versuch meinerseits bei der allerbesten Ehefrau. Ich stupste sie ganz vorsichtig mit meiner Hundeschnauze. Sie streichelte mich kurz hinter den Ohren und meinte »ist ja gut bunter Hund, aber jetzt ist die Geschichte so spannend, also störe mich bitte nicht«. Mann oh Mann, wie komme ich nur an mein Futter. Mein Magen krümmte sich und meldete jetzt Heißhunger. Langsam wurde ich sauer. Klar war die Allerliebste krank und konnte nicht für mich sorgen. Doch, dass  mein Leithund mich ganz vergaß, war schon ein starkes Stück. Er kam eine Ewigkeit nicht zurück vom Hegau - Haus. Ich verstand die Welt nicht mehr und mein Magenschrie Kohldampf. Endlich hörte ich unseren Automotor und mein Boss hatte einen Starauftritt bei seiner Liebsten! Die Tür ging auf und herein kam ein Blumenstrauß und eine Flasche Sekt. Das Blumengebinde war so groß, dass ich meinen Alpharüden dahinter zunächst gar nicht sah. Rasch eilte er dann zum Wagen zurück und servierte meiner Leibköchin das Spezialmenü von Markus. Ich wurde überhaupt nicht registriert; es schien, als ob ich Luft wäre. Mein Magen wurde langsam sauer. »Bunter Hund, hol den Napf und schmeiß ihn deinem Chef vor die Pfoten.« Das heißt zwar Füße, aber das war mein letzter Ausweg. Mit dem Futternapf in der Schnauze erschien ich im Wohnzimmer. Fallen lassen, erübrigte sich. Meine Güte, bunter Hund, ich habe dein Futter total vergessen. Mit einer Extraportion wurde ich dann verwöhnt. Schwamm drüber, schließlich hatte mein Chef einfach Sorgen um seine Allerliebste.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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