Hallo und guten Tag
Wenn der Hund am Hohentwiel auf's Schaf trifft

Der Urlaub rückte näher und die allerbeste Ehefrau und Leibköchin rotierte durch das Haus. Ich geb ja ehrlich zu, sie hatte noch verdammt viel Arbeit. Die Beerensträucher hinter dem Haus lieferten Material en gros und Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren und so weiter mussten vor dem Urlaub noch verarbeitet werden. Also wirbelte meine Chefin durch die Küche und produzierte herrliche  Marmeladenkreationen. Manchmal frage ich mich, wie sie immer wieder auf neue Rezeptideen kommt. Sie ist halt eine ausgezeichnete Hausfrau. Wenn es nach mir ginge, würden auch an die Hausfrauen Sterne vergeben und meine Leibköchin müsste dann mindestens 5 Sterne bekommen!! Nach der Marmeladenkocherei unterzog sie die Küche einem kompletten Großputz. Dann kam der Rest des Hauses dran. Mein Alpharüde wurde beauftragt die Mülleimer zu reinigen und um das Haus herum sauber zu machen. Nach Erledigung dieser Arbeit blinzelte er mir zu und meinte »Bunter Hund, du musst sicher raus, komm, wir drehen eine Runde«. Praktisch für meinen Chef, dass er mich vorschieben konnte, schließlich kennt er seine Angetraute  und erwusste genau, was kommen würde. Nicht genug damit, dass die Beeren verarbeitet und die Marmeladengläserin den Kellerregalen ihren Platz gefunden hatten, nein generalstabsmäßig wurde alles auf Hochglanz gebracht. Wir zwei Männer verdrückten uns also so unauffällig wie möglich zu einer längeren Tour. Vorbei an der Torkel, durch die Reben hinauf zum  Hausberg der WOCHENBLATT - Hauptstadt führte unser Weg. Für meine Nasegab es viele interessante Gerüche zu erschnuppern. Je weiter wir nach oben kamen, um so intensiver wurden die Düfte; plötzlich standen wir vor den vierbeinigen Rasenmähern von Herrn Both und mir war klar, welcher wunderbare Geschmack meine Nase kitzelte. Jetzt kam von der anderen Seite Manfred anmarschiert (der Freund aus der Dämmerschoppenrunde). Sie unterhielten sich über den bevorstehenden Urlaub, die bei uns zu Hause ablaufenden Aktionen und unsere »Flucht«. Kurz gesagt, mir wurde es langweilig und so erkundete ich die nähere Umgebung. Auf einer Fläche, die von den Schafen wohl schon bearbeitet war, roch es ganz besonders gut. Ein Blick zu den beiden Männern, die standen immer noch an der gleichen Stelle und redeten und redeten (Sag einer, Männer schwätzen nicht!). Ich drehte ein paar Runden um ein spezielles Plätzchen und dann konnte ich nicht mehr wiederstehen. Voller Lust drehte ich mich genau da auf den Rücken und massierte meine Wirbelsäule nach allen Regeln der Kunst. Dabei wurde mein Fell allerdings etwas in Mitleidenschaft gezogen, denn der für mich so herrliche Duft kam von den Hinterlassenschaften der Wolllieferanten. Da sich keiner um mich kümmerte und ich dieses »Parfüm« eben gerne roch, machte ich unbekümmert weiter. Das Leben ist ja schließlich so herrlich. Manfred und mein Alpharüde verabschiedeten sich und »Fuß, bunter Hund« kam prompt das Kommando. Folgsam trottete ich zu meinem Chef. Wir umrundeten den Hohentwiel und kehrten nach Hause zurück. Das hatte fatale Folgen ... für mich. Im Freien roch man meine neue Duftnote nicht, doch kaum im Haus bezeichnete meine Chefin das ganze als Gestank. Es kam, was kommen musste. Der Weg führte direkt in die Badewanne. Ich ließ es geschehen, schließlich lockt der Urlaub und Umbrien. Beim nächsten Mal erzähle ich Ihnen von meinem Urlaub.

Bis dann, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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