Wafrös alemannische Dialektik vom 9. Januar 2008

Etz mol ganz ehrlich und Hand ufs Herz, hond ihr etz it au ä bitzele Angscht a Sylveschter vor dem neie Johr? Die Junge hond nadierlich kone, aber de Ältere kummed doch ä wengle Gedanke, wa i de Zuekunft alls kumme ka. Nadierlich goht me mit flottem Schritt vörse, und hot au ä ghörige Porzion Gottvertraue. S giit au vill sottige, die hond Vertraue ohne Gott, aber die meischte klammered sich no i Gedanke a de sogenannte Herr-Gott, weil's ene wohler isch, wenn on do isch wo alls guet macht. Die selle, wo saged, der macht doch nint guet, die hond's herber und viellicht hond grad die ä bitzele meh Angscht vor de Zuekunft. Am beschte sind all no selle dra, wo nint denked, weil se it denke känned, oder it denke wänd. Wemer sich ä Porzion Rakete kauft und sei Reschthirn um zwelfe i d Luft jagt, wo's als Schternle wieder obeabe keit,  do isch guet läbe und so läbed au vill und wenn's aschtändig glepft und kracht, no hert mer jo sei innere Schtimm garnimme und nix isch schäner, als wemer die ä Weile zum schweige bringt.Mer ka se au zum schweige bringe, mit dere Dividendegülle, mitem sogenannte Sekt. Ä Glas Sekt war zu minere Jugendzeit ebbes, wa Sich nu die Bessere hond leischte känne. Ä Glas Bier oder ä Glas Wii war normal, aber de Sekt war ebbes fir die obere Gehaltsklasse. Heit isch alls umkehrt. Hüt zahlsch fir ä Glas Schprudel "Ottilienquelle Classic" meh wie fir ä Gläsle "Fürst Metternich." Offe gschtande  hot mer au meh devu, aber do moss mer scho alt gnueg were, bis me do dehinder kunnt.Mer hond de Johresausklang gfeieret, bi unsere Zeitung. Mer sind alle nomol zämmeghockt und hond äbe so ä Glas Sekt trunke, denn Sekt isch hüt au scho lang fir die Undere, it nu fir die Obere. S hot au Bier gäe, aber wenn scho, denn scho. Dezue hotsWeisswürscht gäe und Bretzele. I hon nadierlich wieder mol mei Gosch it halte känne und hon gnörglet, Weisswürscht mit Sekt dät i pervers finde. Trotzdem hon i ä Päärle verdruckt. Elei die Tatsach, wie die einzelne Kollegine und Kollege miteme Päärle Weisswürscht umgond gäb ä Gschicht fir sich. Des Nazionalgericht vu de Bayere sott me nämlich "zuzzle," also uslutsche, aber wer ka des scho, wo unsereiner eigentlich uf Schwarzwurscht eigschtellt isch, des Nazionalgericht vu de Badenser.Wer scho mol en Ring Schwarzwurscht "verliehe" griegt hot vum Karle in Horn, der woss jo, vu wa i schwätz. Kon und kone hot zuzzlet, alle sind se indifiduell mit däne Weisswürscht umgange und i hon denn welle de Gscheidele usehänge und hon erklärt, dass i des mach, wie wenn min Freund, de ehemalige Schefarzt vu de Urologie, de Albert, wie wenn der bime Büeble ä Fimose entfernt, also ä Verengung am Schpitzle. Mer schneidet links und rechts obe ä bitzele i d Haut und schtreiftse denn abe, aber niemerd hot mine schirurgische Erklärunge beachtet, sodass i  mir gset hon, oh mached doch waner wänd und so hond se's au gmacht. Die Weisswürscht hond gelitten, unter der Unkenntnis der Badenser, aber gfresse wore, sind se alle. Frog it wie!I hon mer denn no ä Bier genehmigt und des hett i it solle, weil mir noch dem Genuss desselben so ziemlich alles völlig wurscht war, au die Weisswurscht.. Alle Angscht vor de Zukunft isch verfloge, sodass i mir gsagt hon, siehsch, mer ka's au so mache.dass me sei Zukunft rosig sieht. Des war meine Lieben, de Rescht vu 2007. Vielleicht wird s Schicksal mi dodefir schtrofe, aber bis 2008 hon selig i gschlofe. Ersch wo's glepft hot, i de Nacht, do bin i verwacht und hon denkt, s isch it wohr - Prosit Neujohr!

Von Walter Fröhlich