Wafrös alemannische Dialektik vom 7. April 2010

Viellicht isches au nu mir so gange, aber s kännt jo si, dass'es no mehne ähnlich gange isch wie mir. I hon so s Gfihl ghet, als wär desjohr iber dem Oschterfäscht weng so ebbes wie en Grauschleier gsi. I hon gmont, dass des öschterliche Halleluja bitzele verboge war, wie wenn ä Fahrrad en Achter hot. Drum war i au richtig froh, dass me des Lied »Ein Haus voll Glorie schauet« it gsunge hot, weils i dem Haus voll Glorie augeblicklich so firchtig lut isch. S tei renoviert wäre, saged se. und d Handwerker hammered, säged und bohred, dass me s eige Wort nume verschtoht und mer kännt grad mone, sie lond nu no s Grüscht schtoh.
De Herr-Gott isch it Schuld dra fir des, wa etz grad all Tag as Licht kunnt, aber sin mystische Leib, die Kirche hot en wüeschte Ausschlag und je meh me kratzt, weil der grausig beisst, wo d Nordlichter »jucken« sage däted, umso minder wird die Sach. Zeitunge, Radio und Fernsäeh sind voll vu däne sexuelle Ibergriff und s wird all Tag no minder. Die ganz Gschicht isch des Grauschleierle, wo sich iber s Oschterfäscht i dem Johr glegt hot. S isch denn scho hoorig, wa des fir Uswirkunge hot, I war i de Karwoch no schnell i minere Buechhandlung, aber i mim Lieblingsregal »Religion« isch d Schwindsucht.
Kaum me ebbes do, usser vum Anselm Grün und vum Oberbenediktiner Notker. S tei eifach nume verlangt wäre, hon i erfahre, blos des neieschte Büechle iber die sexuelle Ibergriff isch do und en Schornalischtereport iber de heilig Vadder und »sein Kampf gegen die Moderne!«
Wer glaubt hot, dass die Maschinerie vor em Papscht halt macht, der hot sich bes gschnitte. S isch losgange mit Äbt und Rektore, denn isch sogar unsern Erzbischof i d Schusslinie grote, denn hot me no reschpektlos de Papscht verschittlet und au no sin Brueder. Aber de Säge »Ubi et Orbi« am Oschtersunntig ufem Petersplatz hon i mir via Fernsäeh grad z Leid gholet. Do hots so vill Mensche, dasses uf die, wo de Leffel werfed und de Muetter Kirche de Buckel zeiged, garnumme akunnt, obwohl se scharewiis usträted.
I hon mer so fir mi iberlegt, wie etz des kunnt, dass in Amerika, in Irland und bi uns alle Sauereie uf de Tisch kummed und vu Spanie, Italie und Frankreich hört und sieht mer i dere Richtung nint.
Wer hebt i däne Schtaate d Hand iber de Klerus, oder sind die bsunders fromm, weil se ko Reformazion erfunde hond? Do ka doch ebbes it schtimme! Wenn i als it wiiter kumm, weil mei Hirn in gottsname z wenig Fassungsvermöge hot, denn tröscht i mi mit mim Büechle, wo i vor zwanzg Johr gschriebe hon, »Mer sott it so vill denke!« Wenn's nu it all vunim selber denke dät. It gnueg, dass i mit dem Grauschleierle grad gnueg z'tued hon, etz blooget me au no de biblische Text.
Wenn de Lektor vorliest, dass de HERR i dere Passahnacht durch Ägypten zoge isch und jeden Erschtgeborene vu Mensch und Vieh erschlage hot, no bliibt mer s Halleluja im Hals schtecke. Oh honds au selle guet, wo nint denked und eifach singed.
S isch etz grad it so eifach und vill z vill Chrischte werfed etz grad de Leffel, weil se moned oder gmont hond, d Kirch sei ein Haus voll Glorie und it ä Mamme miteme verdrielete Schurz. S hot me neilich on gfroget, ob i it au usträte wett, us dem Saftlade? I hon'en denn nu leise gfroget; Wenn dei Muetter en Ausschlag griege dät, dass mer se nume aaluege kännt, dätsch se denn hocke loo und uszieh?

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.