Wafrös alemannische Dialektik vom 6. Mai 2009
Vielleicht bin i i mim Alemanisch pingelig oder uf guet schwäbisch muggeseggelig, uf Norddedeitsch kleinkariiert, aber s isch mer neilich wieder mol eigfalle, wa des fir en Underschied isch. zwische schwindelig und drimmmlig! Schwindelig oder schwindlig hot alleweil ebbes mit Schwindel zun tue und wenn's ime Mensch wägem Schwindel schwindlig isch, no isch des ganz normal, weil de Schwindel, dem wo de Mensch hüt usglieferet isch, au ganz normal isch. Wa isch eigentlich kon Schwindel, i dere Welt wo mir läbed? Do giits so ä Wort, des heisst "schwindelfrei" und bedeitet, dass ebber hoch dobe schtoht und bim obeabeluege wird's ihm it komisch. .Sgiit so Lüt, wo Hochhüser baued, uf hohe Türm schaffed oder Seiltänzer, die empfinded bim Abgrund kon Schauder.
Ob die aber schwindelfrei sind, sell isch wieder ä andere Frog,Wer ka vu sich sage, dass er schwindelfrei sei? Des isch jo beinah wie sündelos und um des isches neilich gange inere Regionalzeitung. Die uralte Frog, wa isch eigentlich ä Sünd, isch doch garit so schwer zum beantworte. Alles des, wa i will, dass mir des andere it tond! Des heisst also, alles des tue, wa i gern wett, dass mer's mir au duet. Des wär eigentlich de Wille Gottes und driber wär denn nu no des große Gebot, das mir anerkänne sotted,, dass'es iber uns no ebbes anders, ebbes Größers giit,dem mir uns unterordne" sotted, demgegeniber mir verantwortich sind. Mir hond i dem Fall kone andere Näme als Herr oder Gott. Ja isch etz des so firchtig schwer zum kapiere, do brauchts uns doch it schwindlig wäre!
Ebbes anders isch die Sach mit dem "drimmlig!" Des isch des Gfihl, wenn's om im Kopf eso surret, dass d Füeß am Bode kon Halt meh finded, dass om de Bode under de Füeß wegrutscht und me lauft durch's Läbe wie b'soffe, obwohl me im Grund nüchtern isch uf ehrlich. I woss etz it, wie's mine Leser goht, aber des drimmlig-sei isch bi mir fascht so ebbes wie en geischtige Zueschtand. S giit jo so Moment, wo me oemeds hockt und iber ebbes nochdenkt, weil mer im Augeblick nint anders z'tued hot, oder viellicht au nix tue will. Des sind denn die Moment, wo's Hirn elei denkt, ohne dass i ebbes bsunders denke will. Und wenn s Hirn so elei denkt, no ka's sei, i denk pletzlich iber des Wort "Ewigkeit" noch und nochere läne Weile wird mir's drimmlig, weil i bi dem Wort Ewigkeit it ane End kumm, geschweige denn anen Afang. Do merk i denn ufs mol, dass de Einstein und selle vu dere Quantemechanik scho gschiide Kerle gsi sind und wa i fir ä lächerlichs Karbidlämple bin.
Etz hot wieder mol en Schwiizer Astrophysiker binere Akademie in Bayern en Vortrag g'halte und hot g'mont, dass de Kosmos it ewig sei und unser Universum in andauernder Entwicklung. Nix sei eifach fertig, alles sei i permanenter Veränderung. Mer känn beobachte, dass zur Zeit eine Trillion, also ä Eins mit achtzeh Nulle Stern entschtande däted. Debei daueret, des Entschtande vume Schtern ugfähr ä Million Johr. I unserm Universum däted also pro Sekund 30 Millione neue Schtern gebore wäre. Nix vu dem, wa hüt im Universum vorhande sei, sei im Urknall entschtande, weil die Materie, die chemischen Elemente und alle Galaxien, die Sonne, die Planeten und alle Lebewesen sich erscht im Lauf der 13,7 Milliarden Jahr seit dem Urknall gebildet hetten. In 7,8 Milliarden hett au unsere Sunne ihren Energievorrat aufgebraucht Sie fallt denn in sich zämme und wird kalt. Sonne, Erde und Leben werden denn in Billionen Jahren ä End hon und a dem Punkt isches mir drimmlig wore. I hon ufghört mit läse und kurz driber nochdenkt, wie lang i no hekschtefalls zum Läbe hon. I bin denn glei drufkumme, dass mi des alles nume direkt betrifft und insofern bruch i etz au nume die Ufsätz vum Internazionale Johr der Astronomie 2009 nume läse, no wird's mir au nume drimmlig und des isch guet so.
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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